Dienstag, 27. Oktober 2015

Halloween Special

Es ist nicht mehr lange hin, bis zur Nacht der Geister und Dämonen. Ich persönlich feiere gerne Halloween, weil ich total auf dieses Grusel-Gedöns stehe. Natürlich auch immer mit vollem Programm, mit Verkleidung, Make-Up, Nägel... Und falls ich bei mir zu hause eine Halloween Party schmeiße, darf die passende Grusel-Atmosphäre natürlich nicht fehlen.
Ich habe hier mal ein paar meiner Verkleidungen und Party Tipps zusammengesucht, um euch vielleicht ein paar Anreize und Ideen für eure Halloween Nacht zu geben. Beginnen wir mit  Make Up und Verkleidungen.

Halloween Make Up


Hier habe ich mich als Dämon verkleidet. Das Make Up dazu ist einfacher als es aussieht. Zuerst habe ich mein komplettes Gesicht weiß grundiert, mit herkömmlicher Kinderschminke. Dann habe ich mit flüssigem Eyeliner alle tiefschwarzen stellen gemalt und die Augen noch zusätzlich mit schwarzem Kajal umrandet. Zuletzt habe ich einige Stellen noch mit schwarzem Liedschatten verblendet, fertig.


Hier war ich ein Monster Püppchen. Ich habe zuerst ganz normal Make Up aufgetragen, dann die Augen drum herum mit rötlichem Rouge verdunkelt und den Rest einfach wieder mit flüssigem Eyeliner gemalt. Hält tatsächlich bombenfest.


Das hier war eigentlich nur ein Probelauf, beovor ich mich für das obere Make Up entschieden habe. Hier habe ich das komplette Gesicht weiß gepudert, die Augenschatten mit schwarzem Liedschatten gemalt und den Rest mit Kajal. Die mittleren Lippen habe ich dann noch rot ausgemalt.


Hier seht ihr mal eine komplette Verkleidung. Die Haare habe ich komplett mit weißer Farbe eingesprüht, den Rest eigentlich genauso geschminkt wie auf dem zweiten Foto.


Halloween Naildesigns


Hierfür habe ich nur einen orangenen und einen schwarzen Nagellack benutzt. Die Linien habe ich mit einem dünnen Pinsel gemalt.


Für dieses "brennende" Naildesign habe ich zuerst weiß grundiert, dann mit einem Schwämmchen Orange und dunkel Braun aufgetupft und zuletzt Baumstämme mit schwarzem Lack und einem Pinsel gemalt. Als Top Coat habe ich einen Glitzerlack verwendet.


Halloween Partyideen

Welche Deko darf auf einer guten Halloweenparty nicht fehlen?
  • Grablichter
  • Spinnenweben
  • Spinnen
  • Totenköpfe
  • Blut 
  • Geister
  • Nebelmaschine
Auf meiner letzten Halloween Party hatte ich die Idee, die Toilette besonders gruselig zu machen. Warum gerade die Toilette? Ganz einfach, weil man dort im Regelfall allein ist, was den Gruselfaktor nochmal erhöht. Hierzu habe ich einen Friseur-Übungskopf in ein altes Handtuch eingewickelt, so, dass nur der obere Teil, also Stirn und Haare, herausgeschaut haben, damit man an den Augen nicht erkennt, dass es sich nur um eine Puppe handelt. Es soll ja real aussehen. Dann habe ich das Handtuch und die Dusche mit Kunstblut und Ketchup beschmiert, für den blutigen Effekt. Noch ein paar Grablichter drum herum, fertig. Alternativ zum Friseur-Übungskopf, kann man übrigens auch einen Ball und günstige Kunsthaar-Extensions nehmen.
Noch ein kleiner Tipp: Jede Menge Grablichter und Kerzen im Bad aufstellen und den Lichtschalter mit einem Zettel überkleben, damit niemand das Licht einschaltet.


Das war fürs Bad aber noch nicht alles. Man hört ja wahrscheinlich noch fröhliche Party Musik aus dem Rest der Wohnung, was die Stimmung kaputt macht. Hierzu habe ich mir Horror-Musik aus YouTube gesucht und über ein Radio laut laufen lassen. Das Radio habe ich verdeckt und daraus einen Totenkopf auf einem Podest gemacht.


Die restliche Wohnung habe ich mit Halloween-Dekokram geschmückt, wie z.B. Spinnweben, Spinnen, ganz viele Kerzen und Grablichter, Nebelmaschine etc... Außerdem habe ich alle meine Gäste gebeten, verkleidet zu kommen, sei es nur mit einer Maske oder einem blutigen T-Shirt.



Halloween Snackideen

Hautfetzen
Pfannkuchen mit roter Lebensmittelfarbe, dazu rote Grütze als "Blutsoße" anbieten.

Giftige Pampe
Kartoffel- oder Nudelsalat mit grüner Lebensmittelfarbe anrühren.

Gebratene Finger
Chevapchichi oder dünne Hackröllchen formen und braten und eine Mandel als Fingernagel in ein Ende stecken.

Gebackene Schildkrötenbabys
Große Hackbällchen formen, ein oder zwei Wiener Würstchen in 6 Stücke schneiden und als Beine, Kopf und Schwanz in das Hackbällchen stecken. Mit einem Messer das Gesicht in den Kopf ritzen und die Füße jeweils zwei mal leicht einschneiden (für die Zehen). Das Hackbällchen mit Bacon umwickeln, damit es aussieht wie ein Panzer, das alles bei 220°C für ca. 30 Minuten backen.


Zum Schluss habe ich noch eine Spieleidee für euch: Mumienwickeln.
Es treten jeweils drei Zweierteams gegeneinander an. Jedes Team bekommt eine Rolle Toilettenpapier. Das Team darf entscheiden, wer wickelt und wer eingewickelt wird. Zum Startschuss fangen alle Teams an, den jeweils ausgewählten Partner mit dem Toilettenpapier zu umwickeln. Wie das gemacht wird, bleibt dem Team überlassen. Das Toilettenpapier darf nur drei Mal reißen, sonst hat man verloren. Gewonnen hat das Team, welches zuerst die Toilettenpapierrolle komplett um den Partner Gewickelt hat.

Happy Halloween!


Sonntag, 25. Oktober 2015

*Buch-Sonntag* 4. Kapitel: Der Campingplatz

    4. Kapitel: Der Campingplatz

Als ich die Geschichte über meinen Stalker beim Essen erzähle, schütteln die Zwillinge nur entsetzt mit den Köpfen. So reagiert wirklich jeder, der diese Geschichte hört.
Nici dagegen regt sich darüber auf, dass sie die Anwesenheit meines Ex Freundes nicht mitbekommen hat, laut ihrer Aussage hätte sie ihn so fertig gemacht, dass er freiwillig nach Hause gefahren wäre.
Naja, mein einziger Wunsch momentan ist einfach nur, dass er mir während des gesamten Festivals nicht mehr auf die Nerven geht, dann ist alles okay und meine Stimmung bleibt so gut, wie sie schon den ganzen Tag ist. Ich habe mich auch schon bei Ian für die unangenehme Situation entschuldigt, aber er meinte nur ganz locker, dass es nicht die Rede wert sei.
Ich beobachte Nici dabei, wie sie wütend ihre Spare Rips massakriert und frage mich kurz, was das arme Fleisch denn dafür kann, dass sie Manuel nicht zu Gesicht bekommen hat. Dabei bin ich mir sicher, dass das 100% noch passieren wird, schließlich kenne ich ihn dafür einfach zu gut.
„Wenn ich den in die Finger kriege, dann wird der erst sein blaues, dann sein gelbes und dann sein grünes Wunder erleben!“, regt meine Freundin sich auf und stopft sich ein Stück Paprika in den Mund, nachdem sie mit Messer und Gabel an ihren Spare Rips verzweifelt ist. Vielleicht sollte ich ihr sagen, dass man die Dinger besser mit den Fingern isst, weil’s mit Messer und Gabel meist nicht hinhaut. Da ich es aber lustig finde, wie sie verzweifelt daran herum säbelt, mache ich sie nicht darauf aufmerksam und warte ab, bis sie alleine auf die Idee kommt, ihre Finger zu benutzen. Ian und Jack dagegen sind bereits wie die Tiere über ihr Fleisch hergefallen, ein orangener Rand durch die Marinade ziert ihre Münder, welchen sie ab und zu mit einem Taschentuch weg wischen. Ich persönlich bin da eher etwas penibel. Ich esse ganz vorsichtig, ohne dabei meinen Mund zu versauen. Hände sind egal, aber Mund geht gar nicht.
„Ich würde vorschlagen, dass wir nach dem Essen noch ein Verdauungsbierchen trinken, und uns dann ein bisschen die Campingplätze ansehen, was haltet ihr davon?“, fragt der Hopper in die Runde, woraufhin wir alle zustimmen. Eine sehr gute Idee. Ich habe mal gehört, dass Leute allein wegen des Campen und der Stimmung auf den Campingplätzen hier herkommen, ohne auch nur einmal auf das Festivalgelände zu gehen. Das hat schon was zu bedeuten!

Lindsay Thielen
Unerwünscht? Mir doch egal.“ – Gedanken eines Stalkers.
Gefällt mir – Kommentieren – Teilen – Vor einigen Sekunden via Handy.

Um die Stimmung während des „Verdauungsbierchen“ ein bisschen aufzupeppen, drehe ich das Radio auf volle Lautstärke und will dem Namen „Pussy Party Place“ somit alle Ehre machen, schließlich soll unser Pavillon nicht umsonst diesen Namen tragen. Also schalte ich auf das Lied Auf gute Freunde, von den Böhsen Onkelz und fange an, laut mitzugrölen, um die anderen anzuspornen, ebenfalls mitzusingen.
Beim ersten Refrain heben wir unser Bier.
„Ich trinke auf, auf gute Freunde, verlorene Liebe, auf alte Götter und auf neue Ziele…“, grölen wir zu viert und stoßen an, als der Refrain endet.
Beim zweiten Refrain stürmt plötzlich eine Gruppe anderer Ringrocker mit Partystimmung in unseren Pavillon und fängt an, ebenfalls laut mitzusingen. Grinsend hebe ich mein Bier erneut und bekomme zur Antwort eine Schar andere Biere und alkoholischen Getränken entgegengestreckt. Wortlos, nur singend, packen uns die partywütigen Menschen an den Schultern, hüpfen und springen mit uns durch den Pavillon, bis das Lied endet und sie zum nächsten Zelt ziehen, um dort die Stimmung anzuheizen. Lachend verabschieden wir uns, das war schon wieder einer der besten Beweise dafür, dass die Leute hier einfach nur cool sind. Meine Freundin ist durch und durch begeistert über die Aktion, ihre Laune hat sich von jetzt auf gleich verbessert, das sehe ich an ihrem Dauergrinsen und ihren strahlenden Augen. Langsam aber sicher scheint ihr das Campen hier gut zu gefallen.

Nach einem Toiletten-Zwischenstopp, schlendern wir zu viert gemütlich über den überfüllten Campingplatz. Hier und dort feiern jetzt schon manche Leute ihren Absturz, die anscheinend maßlos mit dem Alkohol übertrieben haben. Man man, und das schon am ersten Nachmittag, wie wollen die denn erst die Festivaltage überleben? Bei so einer Einstellung kann ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln.
Einen Typen habe ich entdeckt, der gerade dabei ist, in eine Kühlbox zu kotzen. Der Aufregung seiner Kollegen nach zu urteilen, scheint die Kühlbox nicht leer gewesen zu sein, was mich ziemlich belustigt.
„Seht mal da hinten, die Leute sind doch echt mal geil.“
Meine Freundin zeigt auf eine Gruppe Jungs und Mädels mit Morphsuiten, also Ganzkörperanzügen in verschiedenen Farben. Ich staune nicht schlecht, das sieht wirklich cool aus. Wieso sind wir nicht auf so eine Idee gekommen? Fürs nächste Mal lasse ich mir auch so was einfallen, ganz bestimmt.
Auch Ian und Jack begutachten die Gruppe, ebenso wie ganz viele andere Leute, die dort vorbeilaufen.
„Da erkennt man wirklich nur an der Figur, wer Männlein und Weiblein ist, ne?“, stellt der jüngere Zwilling fest, woraufhin der Ältere mit den Augenbrauen zuckt.
„Also ich finde die Dinger extrem sexy, die können ja nicht mal Unterwäsche darunter tragen, weil man sonst die Abdrücke sehen könnte.“, grinst dieser dann schelmisch, ohne seinen Blick von der Gruppe abzuwenden. Recht hat er ja schon, die Dinger sind wirklich irgendwie sexy, bei einem Typen drückt sich sogar sein gut trainiertes Sixpack durch.
„Ist ja lustig, über was du dir so Gedanken machst.“, lacht Ian über die Aussage seines Bruders. „Ich habe jetzt nicht darüber nachgedacht, ob die darunter Unterwäsche tragen.“
„Nein?! Oh Inchen, du musst unbedingt mal wieder eine Alte flachlegen.“, stellt Jack daraufhin mit einem dicken Grinsen im Gesicht fest und bekommt dafür von seinem Bruder zur Antwort den Mittelfinger gezeigt.

Ein Stück weiter werden wir auf ein Spiel aufmerksam, welches von zwei Vierer- oder Fünfermannschaften mitten auf dem Weg gespielt wird. Um zu sehen, was genau da gespielt wird, stellen wir uns an den Rand, um zuzuschauen.
Die Teams stehen sich gegenüber, in der Mitte steht eine leere Plastik-Flasche und vor jedem Spieler eine volle Bierdose. Einer aus der Mannschaft wirft einen kleinen Ball in die Mitte und versucht damit die Flasche umzuwerfen. Wenn die Flasche umgeworfen wurde, darf das Team, welches geworfen hat, so lange aus den Dosen trinken, bis einer aus der gegnerischen Mannschaft den Ball eingesammelt, und die Flasche wieder aufgestellt hat. Dann ist das andere Team mit werfen dran. Das geht dann so lange, bis jeder Mitspieler aus dem jeweiligen Team alle Dosen ausgetrunken hat. Welches Team zuerst damit fertig ist, hat gewonnen. Sieht auf jeden Fall lustig aus.
„Sollen wir eine Runde mitspielen?“, frage ich meinen Anhang, welcher nickend mit den Schultern zuckt, was wahrscheinlich so viel heißt wie: Ja, von mir aus. Also melden wir uns nach der gerade gespielten Runde und treten gegen ein Team an, welches ebenfalls aus zwei Jungs und zwei Mädels besteht. Auch jetzt versammeln sich Zuschauer um uns herum, was mir mehr Ansporn dazu gibt, die Runde zu gewinnen.
Ich bin eine gute Trinkerin, das weiß ich, die Jungs kenne ich noch nicht gut genug, aber Nici könnte uns ein Nachteil sein. Unsicher blinzele ich zu meiner Freundin rüber, die allerdings so voller Elan zu sein scheint, dass ich mir vielleicht doch keine Sorgen machen muss.
Startklar stellen wir unsere Bierdosen vor unseren Füßen und warte auf das Startsignal.
„Fertig?“, ruft das gegnerische Team, worauf wir ein „Fertig!“ zurückgeben. Alle Spieler nehmen ihr Bier hoch, öffnen dieses und stellen es erneut vor ihren Füßen. Als ich zu Ian und Jack rüber schaue, nicken diese mir startklar zu. Gut. Auf geht’s.
„Los!“ Die Zuschauer jubeln, als das gegnerische Team das Startsignal gibt und einer der Mädchen zuerst den Ball wirft, jedoch die Flasche verfehlt. Jetzt sind wir am Zug. Jack schnappt sich den Ball, wirft und trifft. Sofort heben wir unser Bier, trinken so schnell wie möglich, bis das gegnerische Team den Ball aufgesammelt und die Flasche wieder aufgestellt hat. Wir stellen unsere Biere wieder zu Boden und warten auf den Wurf unserer Gegner. Diesmal wirft einer der Jungs und… trifft, verdammt! Schnell hetze ich dem Ball hinterher, sammele ihn auf, renne so schnell ich kann zurück zur Flasche, während ich von meinen Teamkollegen und Zuschauern angefeuert werde und stelle sie wieder auf.
„Super!“, zwinkert Ian mir zu, als ich wieder zu meinem Team geselle und bedanke mich verlegen. Während ich den Ball meiner besten Freundin überreiche, sehe ich aus dem Augenwinkel heraus, wie der Blonde mich, wahrscheinlich länger als gewollt, anschaut und erst seinen Blick von mir abwendet, als ich meinen Kopf zu ihm drehe. Ich kann mir aber auch keine weiteren Gedanken darum machen, da Nici nun voller Elan den Ball wirft, trifft, und wir erneut trinken müssen. Gerade als das gegnerische Team die Flasche wieder aufstellt, schmeißt Jack seine Dose zu Boden.
„Fertig!“, ruft er und klatscht in die Hände. „Los, hopp hopp, beeilt euch!“
Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Wenn der Erste aus unserem Team schon fertig ist, schaffen wir das auch ganz schnell!
Das gegnerische Team wirft, trifft, Nici rennt und stellt die Flasche wieder auf. Allerdings ist in dieser Runde ebenfalls einer der Jungs gegenüber fertig, also müssen wir uns jetzt wirklich sputen. Diesmal wirft Ian. Als er trifft trinken wir wieder, und auch er ist jetzt mit seiner Dose fertig. Jetzt sind noch Nici und ich übrig. Als das gegnerische Team wirft habe ich diesmal so viel Glück, dass mir der Ball genau in die Arme hüpft und ich sofort die Flasche aufstellen kann, ohne, dass dem Team viel Zeit zum Trinken bleibt.
„Komm schon Nici, jetzt Alles oder Nichts!“, rufe ich meiner Freundin zu, obwohl diese direkt neben mir steht und konzentriere mich auf meinen Wurf. Ich werfe und… Neiiin, daneben, verdammte Scheiße!
„Fuck!!!“, brülle ich, stampfe mit dem Fuß auf und lege meine Hände an den Kopf. Wieso habe ich das scheiß Ding nicht getroffen?! Das gibt’s doch nicht! Dafür kassiere ich mir direkt einen vorwurfsvollen Blick von meiner Freundin ein, welche sichtlich enttäuscht über meinen miserablen Wurf zu sein scheint.
„Kommt schon, los jetzt, ihr schafft das!“, feuern uns die Zwillinge an, während ich dem Ball hinterher stürme und die Flasche aufstelle. Wieder ist einer aus dem anderen Team fertig, diesmal eines der Mädchen, dafür trinke ich allerdings meine Dose beim nächsten Wurf leer, so dass der Sieg nur noch von Nici abhängt. Zwei gegen Eins, das schafft sie locker! Ich stelle mich zu den Zwillingen an den Rand, die mir beide ihre Hände zum Einschlagen hinhalten. Dann drehe ich mich zu meiner Freundin um, welche ich nun lauthals anfeuere.
„Niciiii, loooos, triiiink!“, rufe ich, als sie am Zug ist, denn nach einer weiteren Runde steht es Eins zu Eins. Entweder sie macht jetzt ihre Dose leer, oder wir haben verloren.
Aber natürlich schafft sie‘s, wirft ihre Dose zu Boden und hüpft mir quiekend in die Arme. Jubelnd hüpfen wir auf und ab, auch Ian und Jack fallen sich feierlich in die Arme und umarmen auch uns, nachdem Nici und ich uns voneinander gelöst haben. Wir verstehen uns bis jetzt nicht nur gut, wir sind auch noch ein gutes Team, wie sich gerade herausgestellt hat.
„Morgen wollen wir eine Revanche!“, fordert einer der Typen aus dem Verliererteam und hebt dabei symbolisch den Ball in die Luft.
Pff, wollen die tatsächlich nochmal gegen uns verlieren?
„Alles klar, wir sind hinten, schräg gegenüber von den Sanitäranlagen, der Pussy Party Place!“, nimmt Nici die Herausforderung an, womit wir selbstverständlich einverstanden sind. Sollen sie doch kommen, wir werden kämpfen und siegen! Eine grausame Lache schallt durch meinen Kopf, über die ich mich selbst erschrecke…

Everything is still and calm
In the dead of night
Right before the fight
Clouds are gathering for the storm
Destiny decides
Who will live or die
The Rasmus – The Fight

Einige Meter weiter bestaunen wir eine Konstruktion, die uns wirklich sprachlos macht. Hier haben sich tatsächlich einige Camper eine Art Holzrahmen in Minischlossform gebaut, worüber sie als Dach eine Plane gezogen haben. Das Ding hat sogar zwei Etagen! Unten, in der ersten Etage, stehen die Zelte und oben, in der zweiten Etage, haben die Leute eine beeindruckende Musikanlage aufgebaut, mit riesigen Boxen, aus welchen laut Lieder von Volbeat dröhnen. Außerdem stehen in der zweiten Etage noch zwei Tische und einige Stühle, an welchen die Camper gerade sitzen und eine Totenkopfflagge weht an einem Mast im Wind. Wirklich beeindruckend!
„Ey Jungs, wie lange habt ihr gebraucht um das aufzubauen?“, ruft Jack den Campern auf ihrer Konstruktion zu, geht dafür einen Schritt nach vorn und hält sich die gewölbte Hand an den Mundwinkel. Gespannt auf die Antwort blicken auch die anderen zwei, inklusive mir, in die Höhe.
„Wir sind seit gestern Morgen hier und waren vor knapp drei Stunden damit fertig!“, antwortet einer der Typen, was mich nicht schlecht staunen lässt. Ich weiß gar nicht genau, ab wann man hier anreisen kann, ich halte mich da besser an den Donnerstag.
„Coole Sache!“
Der Hopper zeigt den Campern den Daumen, was Ian ihm gleich tut, dann laufen wir weiter.
Ich muss zugeben, nicht alle Leute hier sind gut drauf, es gibt zwischendurch natürlich auch ein paar Idioten (bestes Beispiel: mein Ex), wie ich jetzt auch wieder feststellen muss. Schon von weitem sehe ich, wie sich ein paar Jungs eine Wasserschlacht, mitten auf dem Fußweg liefern, was mich ja sehr erfreut. Mit 5 Liter Kanistern spritzen sie wie die Bekloppten mit Wasser herum, ohne Rücksicht auf vorbeigehende Ringrocker.
Ich laufe extra ganz nah an Ian und Jack, damit diese Idioten nicht auf die Idee kommen, nur weil ich noch schön trocken aussehe, mich mit Wasser zu überschütten. Aber natürlich passiert genau das. Gerade als wir an denen vorbei gehen, dreht sich einer dieser Vollpfosten um und schüttet mir eine ganze Ladung Wasser entgegen. Das passiert so schnell, dass ich nicht mal ausweichen kann und schwupps, bin ich von oben bis unten nass.
Entsetzt schaue ich den Typen mit dem Kanister an, welcher das Ganze auch noch total lustig findet, mindestens genauso entsetzt habe ich jetzt auch die Blicke meines Anhangs an mir kleben. Angepisst balle ich meine Fäuste und versuche das Gehirn dieses Typen mit meinen Gedanken zum Explodieren zu bringen, was leider Gottes nicht funktioniert. Und gerade weil es nicht funktioniert, und ich meine Wut nicht einfach so herunterschlucken kann, platzt es ungewollt wie ein Wasserfall aus mir heraus: „Du blöder Penner, was fällt dir eigentlich ein die Leute hier nasszumachen? Wir haben keine dreißig Grad, falls es dir nicht aufgefallen ist, denkst du, ich will die Festivaltage über krank werden?! Wenn ich krank werde, dann komme ich zu dir und rotze dir in die Fresse, damit du schön alle meine Bazillen abbekommst und…“
„Lin, ist gut jetzt!“, unterbricht mich meine Freundin und zieht mich am Arm von diesem Typen weg.
„Und das schwöre ich dir!!“, rufe ich dem Typen noch mit erhobener Faust zu, der mir nur verdutzt hinterher guckt, während Nici mich weiter zieht. Sauer blicke ich an mir herunter, das gibt’s doch nicht, ich sehe aus als wäre ich vorwärts in eine Pfütze gefallen!
„Du hast ja ganz schön Feuer unterm Hintern.“, lacht Ian.
„Der kann froh sein, dass er noch lebt!“
Dabei denke ich an meinen gescheiterten Gehirn-Explodier-Versuch. Ich bin heilfroh, dass nicht alle Leute hier so rücksichtslos sind.

Noch ein Stück weiter (ich kann gar nicht so schnell gucken, da ist es schon passiert) stehen wir an der Startlinie für ein Schubkarrenwettrennen. Drei zweier Teams treten gegeneinander an, ich in der Schubkarre, Nici schiebt, Ian in der Schubkarre, der von Jack geschoben wird und noch ein Typ, mit einem Mädchen in der Schubkarre. Ich hab jetzt schon tierischen Bammel, weil‘s a) bergab geht, und b) deswegen nicht ganz ungefährlich ist.
„Ey Nici, ich vertraue dir, sei bloß vorsichtig!“
Ich renke meinen Kopf nach hinten, um meine Freundin anschauen zu können, welche mich daraufhin fett angrinst. Das ist mein Ernst, ich vertraue ihr, zumindest würde ich das gerne…
„Halt dich einfach gut fest und mach dir nicht in die Hose.“
Jaha, leichter gesagt als getan. Ich meine, nass bin ich ja eh schon, würde also nicht unbedingt auffallen, außer vielleicht vom Geruch her.
Unsicher schaue ich zu den Zwillingen rüber, Ian ist viel zu groß für die Schubkarre, was das Ganze irgendwie ulkig aussehen lässt. Seine langen Beine lugen soweit über den Schubkarrenrand drüber, dass er sie hochhalten muss, um nicht den Boden zu berühren. Zum ersten Mal nimmt er jetzt auch seine Sonnenbrille ab und ich… Ähm… Wow, da hat hast mir gerade kurz die Sprache verschlagen. Wieso hat er sein hübsches Gesicht die ganze Zeit unter einer riesigen Sonnenbrille versteckt?
„Auf die Plätze…“
Ich werde von der Stimme des Veranstalters dieses Rennens aus meinen Gedanken gerissen, so dass ich mich kurz fangen muss, um mich wieder auf meine Sicherheit zu konzentrieren.
„Halt dich fest!“, fordert meine Freundin mich noch auf, bevor der Veranstalter das Startsignal gibt und wir losrennen, beziehungsweise fahren. Unsanft rutsche ich in der Schubkarre, durch den steinigen Weg, hin und her, muss dabei lachen und gleichzeitig kreischen. Auch das andere Mädchen, welches knapp hinter uns ist, kreischt als ob sie gleich sterben würde, was mich wenigstens nicht so blöd dastehen lässt. Die Zwillinge dagegen sind ganz cool, ich sehe zwar nur ihre Rücken, da sie jetzt schon weit vor uns liegen, aber keiner von beiden gibt auch nur einen Ton von sich.
„Oh mein Gott!“, brülle ich, als wir über einen Stein fahren und ich dadurch fast aus der scheiß Schubkarre fliege. Gerade so kann ich mich noch halten, jedoch reduziert Nici deswegen die Geschwindigkeit, wodurch das andre Team uns überholt und wir das Rennen verlieren. Als letztes fahren wir durchs Ziel, die Zwillinge jubeln bereits über ihren Sieg, welchen ich ihnen zugegebener Weise nur ungern gönne. Ich bin eine verdammt schlechte Verliererin, aber hey, dafür kann ich kochen.
„Tut mir leid…“, entschuldigt sich Nici unnötig bei mir. Ist doch nicht ihre Schuld. Obwohl, doch, ist es! Allerdings sage ich ihr das nicht, nehme selbstverständlich ihre Entschuldigung an und versuche mich aus der Schubkarre zu hieven, was sich schwerer herausstellt, als ich dachte. Netterweise reicht Ian mir seine Hand und zieht mich mit einem Ruck hoch. Und als ich so vor ihm stehe und mich bedanke, muss ich ungewollt in seine Augen glotzen. Wenn ich glotzen sage, meine ich auch glotzen, denn das muss so dämlich ausgesehen haben, dass er mich fragt, ob alles okay sei.
„Äh… Ja klar, alles okay.“, antworte ich peinlich berührt und drehe mich so schnell um, dass das bestimmt wieder total dämlich ausgesehen hat.



Freitag, 23. Oktober 2015

[XXL] Aufgebraucht & Ausgezogen

Ich dachte mir, wenn ich schon einmal mit XXL anfange, mache ich auch gleich damit weiter. Heute dann mit dem ersten Aufgebraucht &  Ausgezogen Beitrag, in welchem ich meine Meinung zu allen Artikeln kundgebe, die ich in letzter Zeit aufgebraucht habe, oder die aus verschiedenen Gründen ausziehen mussten.
Fangen wir mit meinen Favoriten an.

Folgende Artikel habe ich Aufgeraucht:


Alle Artikel, die ihr auf diesen Bild seht, findet ihr in meinen Beauty-Lieblingen. Kaufempfehlung: Auf jeden Fall!


  • Guhl Seidenglanz Pflege-Spülung: Die Spülung war ganz okay, enthält allerdings Silikone, weswegen ich sie nicht nachkaufen werde. Der Geruch war angenehm, die Spülung ließ sich gut im Haar verteilen und hinterließ auch einen schönen Glanz in den Haaren. Kaufempfehlung: Wenn man keinen Wert auf silikonfreie Produkte legt, dann ja.
  • Nivea creme smooth Cremedusche: Der Geruch dieser Cremedusche war sehr cremig und irgendwie typisch Nivea. Die Konsistenz war ebenfalls sehr cremig und fühlte sich auf der Haut sehr weich und angenehm an. Ob die Cremedusche meiner Haut jetzt wirklich mehr Feuchtigkeit gespendet hat als andere Produkte weiß ich nicht, zumindest hat sie meine Haut nicht ausgetrocknet. Alles in allem ein schönes Produkt. Kaufempfehlung: Ja.
  • Litamin Aroma Pflegeschaumbad orientalische Duftoase: Eigentlich mag ich die Schaumbäder von Litamin, aber dieses hier hat für meinen Geschmack viel zu aufdringlich und schwer gerochen. Als ob man in Parfüm badet. Die Pflegewirkung und Schaumbildung war okay und auch war die Badewanne nach dem Baden durch den Schaum nicht schmantig, aber allein der viel zu aufdringliche Geruch hat den ganzen Badespaß verdorben. Und das auch, als ich noch nicht schwanger war! Kaufempfehlung: Nein, auf Grund des Geruchs.
  • Guhl Seidenglanz Shampoo: Das Shampoo enthielt, im Gegensatz zu der Pflegespülung, keine Silikone, was schon mal ein großer Pluspunkt ist. Vom Geruch her war es auch gut und auch die Wasch-  und Pflegewirkung war okay. Es wird nicht zu meinem Lieblingsshampoo werden, da mir das gewisse Etwas fehlt, aber im Großen und Ganzen war es in Ordnung. Kaufempfehlung: Ja.

  • Hidro Fugal Anti Transpirant Deo Roll on: Ich mag dieses Deo. Es wirkt, es ist riecht nicht aufdringlich und erfüllt seinen Zweck. Zwar sind Aluminiumsalze enthalten, aber egal welches Deo ich bis jetzt ohne Aluminiumsalze ausprobiert habe, hat versagt. Von daher bleibe ich bei Aluminiumsalzen, auch wenn es nicht so gesund ist. Aber was ist heutzutage schon noch gesund... Kaufempfehlung: Ja.
  • Schaebens Totes Meer Maske: Die Maske ist sehr unangenehm zu tragen. Zuerst brennt sie total, obwohl ich keine sensible Haut habe, und dann wird sie so extrem trocken, dass jede Mimik unangenehm ist. Zu guter Letzt lässt die Maske sich nur sehr schwer entfernen, was echt nervenaufreibend ist. Die Haut fühlt sich danach zwar weich an, aber ob sie jetzt wirklich intensiv reinigt, kann ich nicht sagen. Außerdem reicht sie auch nur für eine Anwendung. Kaufempfehlung: Nein.
  • bebe young care relaxing care day & night creme: Ich verwende die Creme schon seit Jahren immer mal wieder und mag sie eigentlich ganz gerne, weil sie gut riecht und gut Feuchtigkeit spendet. Außerdem hat sie kein fettiges Finish und lässt sich gut als Tages- sowohl auch als Nachtcreme verwenden. Nur momentan in der Schwangerschaft riecht sie mir zu süßlich, von daher hat mein Freund sie aufgebraucht. Der findet sie übrigens gut. Kaufempfehlung: Ja.

Folgende Artikel mussten ausziehen:

  • Balea Pflegesanftes Waschgel: Ich mochte dieses Waschgel und habe es sehr sehr lange benutzt. Nur mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es meine Haut austrocknet und außerdem hat sich der Geruch verändert. Ob es an meiner Schwangerschaft liegt, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall musste dieses Produkt ausziehen, weil ich es nicht mehr schaffe, es aufzubrauchen. Kaufempfehlung: Mittlerweile leider nein.
  • Balea Rasieröl: Dieses Produkt ist das schlechteste Produkt, was ich jemals zum rasieren benutzt habe. Es riecht nicht nur komisch, es verstopft auch die Klingen und macht sie total stumpf, so dass ich mich schon während der Rasur mit neuen Klingen schneide. Ich habe ein anderes Rasieröl speziell für den Intimbereich, was ca. 25€ gekostet hat, was um Welten besser ist, als dieses hier. Schade, ich dachte, ich hätte ein gutes Dupe gefunden, aber leider ist das Rasieröl hochgradig durchgefallen. Undzwar so sehr, dass ich es nicht einmal aufbrauchen wollte. Kaufempfehlung: Auf keinen Fall.
  • Max Factor False Lash Effect Fusion Mascara: Ich glaube, die Mascara war mal bei einer dm Lieblinge Box dabei. Ich meine, ich habe noch nie selbst ein Produkt von Max Factor gekauft, wobei ich diese Mascara eigentlich ganz gut fand. In zwei oder drei Schichten aufgetragen hat sie wirklich schöne lange Wimpern gezaubert. Ich weiß gar nicht mehr, wieso ich sie nicht mehr benutzt habe, ich glaube aber, weil ich einfach zu viele andere in Benutzung hatte. Jedenfalls ist sie nun eingetrocknet, was ich beim letzten Versuch sie zu benutzen feststellen musste. Schade eigentlich, ich hätte sie gerne nochmal verwendet. Kaufempfehlung: Ja.
  • Catrice Made Stay 8h: Diese Lip Cream hatte ich iiirgendwann mal als Produkttest zusammen mit noch einer anderen Farbe zugeschickt bekommen. Die andere Farbe war brauchbar, allerdings von der Haltbarkeit miserabel, aber diese hier sieht man auf den Lippen einfach fast überhaupt nicht und halten tut sie auch total schlecht. Von wegen 8h. Auch stinkt diese Lip Cream mittlerweile total ekelig, weswegen sie jetzt ausziehen musste. Ich glaube, mittlerweile hat Catrice die Lip Creams auch schon wieder aus den Sortiment genommen. Ich kann mich aber auch irren. Kaufempfehlung: Nein.

 

Mittwoch, 21. Oktober 2015

[XXL] Shopping Haul

Ich war shoppen. Wie immer. Nur diesmal ist es ziemlich viel geworden, was ich euch hier natürlich alles zeige :) Übrigens kribbelt es mir immer mehr in den Fingern, mir einen Filofax zuzulegen. Ich glaube, es dauert auch nicht mehr lange, mir geht das Ding nicht mehr aus dem Kopf. Im übrigen gibt es bald auch einen XXL Aufgebraucht & Ausgezogen Post, da hat sich jetzt 'ne Menge angesammelt.
Aber nun erst mal zu meinem Einkauf.

Deichmann:

  • Graceland Boots 34,90€: Fand ich super hübsch, da ich ja momentan sowieso nur flache Schuhe tragen kann.
  • Graceland Tasche 16,90€: Gesehen, verliebt, mitgenommen.

Idee. Creativmarkt:

  • Washi Tape 2,99€: Mittlerweile weiß ich, dass 2,99€ für Washi Tape ziemlich überteuert ist. Aber egal, ich finde es schön und nutze es für die Verschönerung meines Mami Albums, eine Art Schwangerschaftstagebuch + das erste Lebensjahr des Babys. Zeige ich euch demnächst.
  • Paper Poerty Sticker je 2,69€: Habe ich ebenfalls für mein Mami Album gekauft.
  • Paper Poetry Sticker 1,99€: Schneeflocken! Die mussten einfach mit. Mal schauen, was ich damit mache.

Colloseum:

  • Oberteil 9€: Ich hab mich sofort zu diesem kitschigen Eulenmuster hingezogen gefühlt. Dann war es auch noch auf 9€ reduziert, da musste ich zuschlagen.
  • Uhr 5,99€: Ich habe mir schon ewig keine neue Uhr mehr gekauft, weil mir Modeschmuck Uhren immer so schnell kaputt gehen und ich eine ordentliche Uhr haben wollte. Da ich mir momentan aber einfach keine teure Uhr leisten kann, tut diese hier es hoffentlich ein paar Monate.

C&A:

  • Spieluhr 15€: Die Spieluhr spielt "Guten Abend gute Nacht" und ist einfach nur zuckersüß. Ich hatte noch keine für mein Baby, also kam diese hier mit.
  • Handschuhe 5€: Ohne Daumen und mit Band für die Jacke, also perfekt für ein Neugeborenes.
  • Mütze 5€: Mit einem Kätzchen, wie süß ist das denn bitte? Passend zu den Pfötchen auf den Handschuhen :)
  • Halstücher im Doppelpack 6€: Einen Schal hatte ich schon, also sind diese Halstücher jetzt mitgekommen.
  • Langarmbodys im Doppelpack: 9€: Man merkt, dass ich Katzen mag. Das andere mit den Federn ist auch total süß.

Rossmann & dm:

  • Fa Glamorous Moments 1,45€: Früher als ich noch zu hause gelebt habe, hatten wir öfter ein Duschgel von Fa. Es riecht in der Flasche ganz gut, allerdings weiß ich nicht mehr, ob es gut oder schlecht war.
  • Balea Glatt + Glanz Shampoo & Spülung je 1,35€: War in einen meiner letzten dm Hauls schon zu sehen, ich bin zufrieden damit.
  • Profissimo Honigkuchen Duft-Glas 1,75€: Riecht totaaaal lecker! Richtig süß und Winterlich.
  • Tetesept Duschbad Winter Pflaume & Warmer Pfeffer 4,95€ (?): Bei dem Preis bin ich mir nicht mehr so sicher, der Kassenzettel von Rossmann ist pfutsch. Der Geruch ist richtig genial, würde als Parfüm bestimmt gut ankommen.
  • Catrice Fallosophy Soft Lip Colour C01 Fabulous Fox-ia 4,45€: Ein Lippenstift aus der aktuellen LE, den ich schon vom ersten Tragen an liebe. Die Farbe ist der Hammer, sowie die Tragedauer und die intensität. Richtig schön herbstlich.
  • Essence the gel nail polish Nr. 18 i don't care! 1,55€: Ein knalliger Orangeton für ein schönes Herbst-Naildesign.
  • Essence the gel nail polish Nr. 45 yummiiii! 1,45€: Ein dunkles, schimmerndes Braun, welches ich ebenfalls für ein Herbst-Naildesign verwenden werden. Ich werde ihn auch so mal tragen, weil er wirklich hübsch ist.

So, das war's dann endlich auch. Ist zwar nicht mein größter Einkauf, aber er ist schon ziemlich groß und ein paar tolle Sachen sind ja dabei herumgekommen :)

 

Sonntag, 18. Oktober 2015

*Buch-Sonntag* 3. Kapitel: Der Anhang & der Stalker

    3. Kapitel: Der Anhang & Der Stalker

Endlich ist unser Werk mit Hilfe der Jungs vollbracht. Stolz betrachten wir unseren fertig eingerichteten Pussy Party Place, welcher uns wirklich gut gelungen ist.
Im Inneren des Pavillons haben wir Campingtisch und Klappstühle aufgestellt, ein Radio für die Musik und alle Lebensmittel und Getränke verstaut. Die restlichen Sachen, inklusive Schlafsäcke und Isomatten, verstauen wir in unserem Zelt. Zum Dank für die Hilfe umarmen wir die Zwillinge und laden sie auf noch ein Bier und zum Grillen ein.
„Macht’s euch schon mal drinnen bequem, wir holen uns eben unsere Festivalbändchen.“, fordere ich die Zwillinge auf, die ihre Bändchen bereits haben. Also schnappe ich mir meine Freundin, die Eintrittskarten, und marschiere mit ihr zum Bändchenzelt, welches am Anfang unseres Campingplatzes steht. Wir stellen uns an die Schlange, welche sich vor dem Zelt gebildet hat an und warten, bis wir an der Reihe sind. Ungeduldig wippe ich mit meinem Fuß auf und ab, kann es gar nicht abwarten, das Bändchen wie eine Trophäe an meinem Arm zu tragen. Das ist eins der Dinge, auf die ich mich wie verrückt gefreut habe.
„Die Zwillinge sind nett, findest du nicht?“, fragt mich meine Freundin und wendet ihren Blick von der Schlange auf mich. Ich nicke, denn ich bin absolut der gleichen Meinung. Wir haben wirklich Glück, so angenehme Zeltnachbarn zu haben, und nicht gerade das Terrorzelt, welches die Musik so laut hat, dass man es bis hier hin hören kann.
„Auf jeden Fall.“, antworte ich. „Bis jetzt sind die Zwei echt klasse. Wer weiß, vielleicht haben wir jetzt schon Leute gefunden, an die wir uns dranhängen können.“
Denn genau das haben Nici und ich geplant. Da wir nur zu zweit gefahren sind, wollten wir uns Leute suchen, mit denen wir die Festivaltage harmonisiert verbringen können. Dass es gerade unsere Zeltnachbarn sind, an die wir und eventuell dranhängen, ist purer, glücklicher Zufall, denn es ist ganz praktisch, dass man mittags zusammen zum Festivalgelände hin-, und nachts wieder zurückfahren könnte.
Um von den Campingplätzen zum Gelände zu kommen, fahren alle paar Minuten Shuttlebusse von verschiedenen Stellen der Campingplätze aus. Eine Fahrt kostet 1€ und in wenigen Minuten ist man schon am Geländeeingang. Ich kann‘s bis morgen gar nicht mehr abwarten.
„Meinst du? Das wäre echt cool.“, freut sich Nici, woraufhin ich erneut nicke.
„Joah, wieso denn auch nicht? Schließlich sind die Jungs auch nur zu zweit hier und ich denke nicht, dass sie die ganzen Tage auch nur zu zweit bleiben wollen. Kommt natürlich drauf an, ob sie uns genau so sympathisch finden, wie wir sie.“ Aber daran zweifele ich bis jetzt nicht, denn wenn man zusammen lacht, ist die Sympathie meist sofort da. Die Zwillinge machen in meinen Augen jetzt nicht den Anschein, dass wir ihnen unsympathisch wären.

Als wir endlich an der Reihe sind, lösen wir bei einer Frau unsere Eintrittskarten ein und dürfen schließlich das Zelt betreten, in dem drei Geräte stehen, die die Bändchen ums Handgelenk schweißen. Ich stecke meinen linken Arm, an dem auch das Festivalbändchen von vor zwei Jahren noch dran ist, durch den dafür vorgesehenen Schlitz des Gerätes und schon betätigt der nette Herr dahinter den Startknopf. Schnell legt sich das Bändchen um mein Handgelenk und zieht sich fest, bevor es von dem Gerät zugeschweißt wird. Fertig. Ich ziehe meine Hand aus dem Schlitz und betrachte gerührt mein zweites Bändchen, welches sogar schöner ist, als das erste.
Freudestrahlend verlasse ich das Zelt wieder, kann den Blick gar nicht von meinem Arm lassen, und warte auf meine Freundin, welche kurz nach mir das Zelt verlässt und ebenfalls ihr Bändchen betrachtet.
„Fühlt sich gut an, was?“, frage ich sie und grinse dabei über beide Ohren. Jetzt sind wir offiziell die Ringrocker von diesem Jahr. Ein verdammt gutes Gefühl!
„Ja stimmt, ich hab dir zugegebener Weise nie so wirklich geglaubt, dass es sich so gut anfühlt, wenn man das Bändchen am Arm hat, aber du hattest recht, es ist überwältigend!“, schwärmt sie stolz, ohne dabei den Blick von ihrem Bändchen abzuwenden.
Gut, wenn sie mir nicht geglaubt hat, konnte ich sie jetzt wenigstens überzeugen. Vor zwei Jahren schwärmte ich ihr von dem Festival so die Ohren voll, dass sie sich freiwillig dazu bereit geschlagen hat, das nächste Mal mit mir hinzufahren. Und nun stehen wir zusammen hier, auf der absolut besten Rockveranstaltung Deutschlands. Einfach nur super!

Auf dem Rückweg zum Zelt kaufen wir uns noch schnell Toiletten- und Duschtickets für die Sanitäranlagen, 5€ für 10 Toilettengänge und 7,50€ für drei Mal duschen. Dixiklogänge sind natürlich umsonst, aber die will ich so gut wie möglich meiden.
Schnell sind wir von den Sanitäranlagen auch wieder an unserem Platz, wo die Zwillinge bereits auf unsere Einladung zum Bier und Grillen warten.
„Wir sind wieder daha!“, rufe ich und hüpfe freudig in unseren Pavillon, in dem die Jungs sitzen, gefolgt von meiner Freundin. Ohne zu zögern stürme ich zu unseren Biervorräten, von welchen ich Ian, Jack und Nici jeweils ein Bier reiche.
„Wurde auch Zeit, ich verhungere!“, lacht der Hopper und nimmt dankend das Bier an. Bevor ich mir ein Bier öffne, krame ich zuerst die Grillsachen heraus und stelle den Grill vor den Pavillon. Wortlos bringt Nici mir die Kohle nach draußen, welche ich sofort in den Grill schütte und anzünde. In der Zeit bis die Kohle glüht, setzen wir uns mit dem Bier den Zwillingen gegenüber an den Tisch.
„Was hättet ihr denn gleich gerne? Wir haben Nackenstakes, Spare Rips, Grillfackeln, Hähnchenflügel, Hähnchenfilet…“, zählt Nici den Zwillingen die Fressvorräte auf.
Beide entscheiden sich für Spare Rips, gute Wahl, die esse ich ebenfalls am liebsten. Als Beilage haben wir Kartoffelsalat, Nudelsalat, Gemüse und Baguettes gekauft. Auf jeden Fall haben wir mehr als Genug, um nicht zu verhungern. Auf dem Festivalgelände werden wir sowieso Fastfood von den Fressständen essen, von daher reichen unsere Lebensmittel vollkommen aus.
„Ach, verdammt!“, kommt es plötzlich von Nici, die wie von der Tarantel gestochen aufspringt und aus dem Pavillon stürmt. Verwundert schauen wir ihr hinterher, ich zucke nur mit den Schultern, als die Blicke der Jungs schließlich auf mich fallen. Kurz darauf betritt meine Freundin, mit dem Spielplan der Bands in der Hand, den Pavillon wieder und hält diesen in die Luft.
„Fast hätten wir vergessen, den aufzuhängen.“, stöhnt sie erleichtert und befestigt den Plan mit Klebeband an die Wand. Naja gut, vergessen hätten wir diesen sicher nicht, spätestens morgen wäre uns eingefallen, dass wir den Plan brauchen, schließlich müssen wir ja wissen, wann wir aufs Gelände gehen sollten, um die gewünschten Bands anzusehen.
„Für welche Bands seid ihr eigentlich hier?“, will der Blonde wissen, woraufhin ich abwinke. Ich weiß schon gar nicht mehr alle auswendig, weil dieses Jahr so viele gute Bands hier sind.
„Ach Gott, für viele…“, fange ich an und hebe meine Hand, um mit den Fingern mitzuzählen. „Unter anderem Billy Talent, The Rasmus, Sevendust, Shinedown, Wolfmother, Korn, Volbeat… Und vor allem für die Headliner.“
Ich erkläre kurz: Headliner sind die Bands, die auf der Centerstage, also der Hauptbühne (es gibt noch zwei andere, einmal die Alternastage, das ist die zweitgrößte und die Clubstage, die kleinste Bühne) an den drei Festivaltagen zuletzt spielen. Diese Bands sind sozusagen die Hauptattraktionen und werden auch zuerst auf der Rock am Ring Internetseite bekannt gegeben. Das sind dann wirklich große, sehr erfolgreiche Bands. Dieses Jahr ist wirklich nur die Creme de la Creme da, die Headliner für Freitag sind Green Day, für Samstag Linkin Park und für Sonntag Die Ärzte. Einfach nur me-ga geil.
„Au ja, die lohnen sich dieses Jahr wirklich.“, nickt Ian. „Allein schon Linkin Park.“
Zustimmend nicken wir drei, Linkin Park sind wirklich das Beste von der ganzen Veranstaltung. Als Linkin Park als Headliner bekanntgegeben wurden, haben Nici und ich sofort zugeschlagen, ohne auch nur eine Minute zu zögern. Das lief ungefähr so ab:
Ich: Eeey Nici, Linkin Park sind Headliner bei Rock am Ring!
Nici: Okay, bestell die Karten, wir fahren da hin.
Ich: Okay, ist schon so gut wie erledigt.
Und schon habe ich die Karten bestellt. Das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, komme was wolle.
„Also wenn ihr wollt, können wir uns ja zusammen ein paar Bands anschauen.“, schlägt Jack vor, womit wir natürlich sofort einverstanden sind. Auf diese Frage haben wir eigentlich nur gewartet.
Grinsend wie ein Honigkuchenpferd luge ich zu Nici rüber, deren Grinsen sich ebenfalls über ihr ganzes Gesicht zieht. Besser könnten die ersten Stunden hier gar nicht laufen.

An Tagen wie diesen
wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen
haben wir noch ewig Zeit
Die Toten Hosen – An Tagen wie diesen

Als die Kohle endlich glüht, schmeiße ich die gewünschten Spare Rips auf den Grill, ebenso wie Paprika und Baguettes. Inzwischen habe ich einen Bärenhunger, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich die rohen Spare Rips sehe. Am liebsten würde ich da jetzt schon reinbeißen. Da sie aber höchstwahrscheinlich roh ungenießbar sind und ich auch kein animalisches Raubtier bin, muss ich mich wohl oder übel gedulden, bis sie durch sind.
„Lin, habe ich dir schon mal gesagt, dass du am Grill verdammt sexy aussiehst?“, höre ich meine Freundin hinter mir lachen, während ich das Fleisch mit der Grillzange wende. So ein Schwachsinn, was ist an Grillen bitteschön sexy? Gut, ich habe mal irgendwo gelesen, dass Frauen am Grill für Männer besonders attraktiv sein sollen. Aber ich?!
„Du hast doch ne Meise.“, lache ich ebenfalls und drehe mich zu ihr um. „Grillende Frauen sind genau so unattraktiv, wie Männer mit Brüsten.“ Ich weiß auch nicht, wie ich jetzt auf diesen dämlichen Vergleich gekommen bin, aber auf die Schnelle fiel mir nichts anderes ein, obwohl dieser Vergleich gar nicht so unrealistisch ist. Wenn ich an Männer mit Brüsten denke, schauert's mich. Ein absolutes No-go. Man sollte auch als Mann auf seine Figur achten!
„Finde ich nicht!“, mischt sich der Blonde in unser Gespräch ein, welcher sich mit seinem Bier in der Hand neben Nici gestellt hat, locker mit der freien Hand in seiner Hosentasche und anfängt, mich von oben bis unten zu bemustern. „Ich finde, deine Freundin hat Recht.“
„Pff, ja klar.“ Ich verdrehe die Augen, während ich meine Hand in die Hüfte stemme und mit der Grillzange abwechselnd auf die zwei Personen zeige, die anscheinend an Geschmacksverkalkung leiden. „Ihr habt beide ne Meise, denn, ich wiederhole: Frauen und Grillen geht gar nicht.“
Kopfschüttelnd setzt Nici sich wieder in den Pavillon, sie weiß, dass sie mich nur schwer vom Gegenteil überzeugen kann, deswegen lässt sie mich mit meiner Meinung einfach hier stehen. Ich bin ein Sturrkopf, schon immer gewesen, vor allem was Selbstkritik angeht. Wenn ich mit irgendwas an mir nicht zufrieden bin, dann ist das so, egal wie oft meine beste Freundin mir sagt, dass es nicht stimmt.
Seufzend wende ich mich wieder dem Grill zu und bemerke nach ein paar Sekunden, dass Ian nicht meiner Freundin zurück in den Pavillon gefolgt ist, sondern sich zu mir gesellt hat.
Grinsend steht er neben mir und beobachtet mich dabei, wie ich Fleisch, Gemüse und Baguette wende, als wäre ich ein grillendes Alien. Also entweder fängt er jetzt mit Smalltalk an, oder ich frage ihn, ob er ein Passfoto von mir haben will.
„Sieht gut aus.“, sagt er dann, woraufhin ich erleichtert ausatme, weil ich ihn nicht wirklich wegen dem Passfoto hätte fragen wollen. Wie ich mich aber kenne, hätte ich das getan, was wiederum ziemlich unfreundlich herübergekommen wäre.
„Ich, oder das Essen?“, frage ich spaßeshalber, da er Nici vorhin mit ihrer Aussage Recht gegeben hat. Geschmeichelt hat es mich ja schon irgendwie, auch wenn ich es nie zugeben würde.
„Also wenn du so fragst, dann beides.“, grinst er schelmisch.
Mit hochgezogener Augenbraue blinzele ich ihn an, jedoch bleibt mir keine Zeit zum Kontern, denn plötzlich ruft eine Stimme meine Namen, die weder zu den Zwillingen, noch zu meiner Freundin gehört, die ich dennoch glaube, gut zu kennen. Also drehe ich mich um, versuche der Stimme ein Gesicht zuzuordnen und erstarre vor Schreck, als ich das passende Gesicht zu dieser Stimme erkenne.
Mein erster Gedanke: Oh nein. Mein Zweiter: Was macht der denn hier? Und mein Dritter: Ich muss hier weg! Nur leider kann ich meinen dritten Gedanken nicht in die Tat umsetzen, denn er hat mich bereits entdeckt. Mein Ex, oder besser: Mein Stalker.
Vor fast einem Jahr habe ich mich von ihm getrennt, weil er krankhaft eifersüchtig war und mich mit meiner Cousine betrogen hat, wodurch ich endgültig den Schlussstrich gezogen habe.
Nur irgendwie kapiert er nicht, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will, nein, er denkt, ich würde ihn zurück wollen, es nur nicht zugeben. Deswegen stalkt er mein Facebookprofil, belästigt meine Freunde, indem er sie über mich ausfragt, taucht ganz plötzlich an Orten auf, an denen ich rein zufällig auch gerade bin, legt mir Rosen vor die Haustür und kommt sich extra in meinem Salon die Haare schneiden. Fehlt nur noch, dass er irgendwann bei mir Zuhause einbricht und plötzlich in meinem Bett liegt, oder meine getragene Unterwäsche klaut. Ich kann mir den Mund fusselig reden, ich kann ihm mit der Polizei drohen, er lässt mich einfach nicht in Ruhe. Selbst wenn meine Freunde ihm mit Ärger drohen, wenn er mich nicht in Ruhe lässt, lässt ihn kalt. Langsam macht er mir einfach nur noch Angst, vor allem, dass er jetzt selbst hier bei Rock am Ring auftaucht. Er steht doch gar nicht auf Rock, er hört Hardcore und so ein Zeug, das ist doch krank!
„Scheiße…“, nuschele ich und suche krampfhaft nach einer Lösung, diesen Psycho von mir fernzuhalten. Viel Zeit bleibt mir nicht, denn mit schnellen Schritten kommt er immer näher auf mich zu.
Verzweifelt werfe ich meinen Blick in den Pavillon zu Nici, die sich gerade angeregt mit Jack unterhält und meine Panik hier draußen gar nicht mitbekommt. Dann bleibt mein Blick an Ian haften, der immer noch neben mir steht und gerade einen Schluck von seinem Bier nimmt. Komm schon Lindsay, du brauchst eine Idee, und zwar sofort!
„Hey Lin, was für ein Zufall!“, ertönt die grausame Stimme meines Ex hinter mir, welche mir einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Klar, Zufall...
Steif drehe ich mich zu ihm um und werfe ihm zuallererst einen bösen Blick zu, welcher ihn allerdings kalt lässt. Seine dunkelblonden Haare sind zu einer Igelfrisur aufgegelt, sein schwarz-weiß kariertes Hemd hängt locker über seine zerrissene Jeans, welche seine schlanken, rasierten Beine zum Vorschein bringt.
Ja, dieser Kerl rasiert sich seine Beine, ekelhaft, oder?
„Manuel, was willst du hier?!“, zische ich ungeduldig und warte auf eine gute, nein, sehr gute Begründung, wieso er mir selbst hier hinterherstalkt.
Als er grinst, kommen seine schiefen Schneidezähne zum Vorschein, die ich anfangs total niedlich fand, heute jedoch einfach nur noch abstoßend.
„Ich glaube, ich will hier das Gleiche wie du, mir mit Freunden ein paar Bands anschauen.“
„Rede nicht so einen Schwachsinn!“, rege ich mich auf und muss mich schwer zurückhalten, um ihn nicht an die Kehle zu springen, obwohl ich das liebend gerne tun würde. Ich fasse es nicht, wie er mir immer wieder so dreist ins Gesicht lügen kann, ohne dabei rot zu werden.
„Wieso Schwachsinn? Aus welchem Grund soll ich denn sonst hier sein?“, fragt mein Ex ganz scheinheilig, ohne dabei das Grinsen aus dem Gesicht zu nehmen.
Ich merke, wie mein Körper vor Wut anfängt zu beben, so, dass ich die Arme vor meiner Brust verschränken muss, um es mir nicht anmerken zu lassen.
Ja, aus welchem Grund soll er sonst hier sein, wie kann ich nach all dem nur annehmen, dass er wegen mir hier ist? Achtung, Ironie.
„Das weißt du ganz genau.“, zische ich durch die Zähne und blinzele ihn wütend an, doch er bleibt wie immer ganz ruhig, lässt dabei seinen ekeligen Blick lüstern über meinen Körper gleiten. Wenn ich’s nicht besser wüsste, hat er mich bereits in seinen kranken Gedanken ausgezogen. Bah, ich glaube, ich kotz gleich!
Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich, dass Ian aufmerksam zu uns rüber schielt, was mich schlagartig auf eine geniale Idee bringt, welche mich eventuell von meinem Stalker befreien könnte.
„Nein, weiß ich nicht.“, lügt er und legt fragend seinen Kopf schief, hört jetzt auch endlich auf zu grinsen. Ich schaue nochmal zu Ian und überlege kurz, ob ich meine Idee wirklich umsetzen sollte, schließlich kenne ich ihn erst seit ein paar Stunden und weiß nicht, wie er darauf reagieren würde, aber um meinen Stalker loszuwerden, ist schon allein der Versuch dies allemal wert. Also überwinde ich mich kurz und schmerzlos.
„Okay Manuel, hör zu…“, stöhne ich, ziehe Ian am Arm zu mir rüber, lege meinen Arm um seine Hüften und bete einfach nur, dass er mitspielt. „Das ist mein neuer Freund, und ich möchte einfach nur, dass du mich endlich in Ruhe lässt.“
Bitte, bitte, lieber Fremder, tu jetzt nichts Dummes! Egal wie mega peinlich mir diese Situation gerade ist, ich hoffe einfach nur, dass sie zieht.
Ich merke den verwunderten Blick meines Zeltnachbarn, versuche mir aber rein gar nichts anmerken zu lassen, halte meinen Blick weiter starr auf meinen Ex, welcher Ian jetzt mit großen Augen herabwürdigend anschaut. Komm schon, sag was dazu und lass mich in Ruhe!
„Aha, dein Freund, ja?“, fragt er, woraufhin ich nicke. Oh man, wenn Blicke töten könnten, wäre es soeben um Ian geschehen, irgendwie überkommt mich gerade ein ziemlich schlechtes Gewissen. Doch anstatt sich von mir abzuwenden und mir 'nen Vogel zu zeigen, was ich eigentlich erwartet hätte, legt mein Zeltnachbar seinen Arm um meine Schulter und drückt mich fest an sich.
„Ja, hast du ein Problem damit?“, kontert er dann und sieht zu mir runter, da ich ihm gerade mal bis zu den Schultern reiche. „Schatz, wer ist dieser Typ?“
„Mein Stalker.“, antworte ich und heule fast vor Freude, dass er tatsächlich mitspielt. Das gibt direkt 10 Pluspunkte bei mir, er hat somit mehr als nur einen Gefallen gut!
Manuel fängt an, aufgebracht nach Luft zu schnappen, als ich ihn als Stalker betitele. Aber bitte, was hat er denn erwartet?
„Ich bin kein Stalker!“, regt er sich auf. Kurz befürchte ich, dass er an Schnappatmung leidet, oder gleich in Ohnmacht fällt.
„Nein.“, lache ich sarkastisch. „Natürlich nicht, wie komme ich bloß darauf?“
Deswegen tauchst du auch ganz plötzlich hier auf, obwohl du nicht mal zwei Lieder von Linkin Park, geschweige denn den Ärzten kennst. Allerdings spreche ich das nicht laut aus, ich will keinen Ärger, sondern einfach nur, dass er verschwinden und mich in Ruhe lässt.
„Pass mal auf, mein Lieber.“, fängt Ian an und schiebt mich schützend hinter sich. „Entweder du lässt meine Freundin in Ruhe, oder ich melde dich den Securitys und du fliegst schneller von dieser Veranstaltung, als du gucken kannst, haben wir uns verstanden?“
Mit großen Augen schaue ich meinen soeben von mir ernannten Helden an und kann gar nichts so Recht glauben, dass er mich gerade ernsthaft von meinem Stalker befreien will. Ich kann‘s nur immer und immer wieder wiederholen: Die Leute bei Rock am Ring sind die Besten, ich bin begeistert!
Reumütig hebt mein Ex die Hände, bevor er sich wortlos umdreht und geht. Diese Drohung hat gezogen, ich bin so unendlich dankbar, dass ich kurzerhand meinem Helden um den Hals springe und mich mehrmals bei ihm bedanke, auch wenn ich weiß, dass die Ruhe vor meinem Stalker nur kurzfristig sein wird.