Dienstag, 10. November 2015

What's on my Smartphone?

Das Smartphone ist heutzutage gar nicht mehr wegzudenken. Sei es wegen den Apps, dem mobilen Internet oder weil man einfach dauerhaft erreichbar sein möchte. Ich persönlich bin ein totaler Smartphone-Junkie und nutze es mehr für's Internet und zur Kommunikation, als mein Notebook. Es ist einfach handlicher und bequemer und tatsächlich auch leistungsstärker.
Heute möchte ich euch deswegen mal zeigen, was ich so an Apps und Funktionen auf meinem Android Smartphone nutze.

 

Zuerst seht ihr hier meinen Home-Bildschirm. Nennt man das so? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Als Hintergrundbild habe ich momentan ein bearbeitetes Bild von meinem Kater, der die Zunge raus streckt. Man muss dazu sagen, mein Kater ist total unfotogen und man braucht wirklich einige Versuche, bis man ein schönes Foto von ihm hat.
Ganz oben habe ich die Google Suchleiste, die sehr oft zum Einsatz kommt und deswegen direkt auf meinem Home-Bildschirm zu finden ist. Darunter dann Uhrzeit, Datum und Wetter. Übrigens nutze ich das SundayMorning Theme, das ich mir aus dem Theme Store heruntergeladen habe.
Ganz unten sind dann noch die normalen Schnellzugriffe: Telefon, Kontakte, Nachrichten, Internet und Menü.
Kommen wir zu meinen Anwendungen und Apps, die ich am häufigsten nutze:
  • WhatsApp: Kennt glaube ich jeder und nutzt auch fast jeder, da durch diese App die SMS fast ausgestorben ist.
  • Facebook: Nutze ich jeden Tag für Neuigkeiten, verschiedene Gruppen und natürlich zur Unterhaltung. HIER könnt ihr übrigens auch meinen Blog liken :)
  • Play Musik: Diese App finde ich besser, als die herkömmliche Android Musik-Anwendung.
  • YouTube: Und natürlich bin ich auch ein YouTube Junkie :) Am liebsten schaue ich mir Beauty-Videos und Hauls von verschiedenen YouTubern an und momentan auch viele Filofaxing-Videos.
  • Uhr: Direkt an den Home-Bildschirm geheftet, damit ich nicht immer ins Menü muss um mir den Wecker, Timer oder die Stoppuhr zu stellen.
  • S Planner: Termine trage ich hier eigentlich nur selten ein, meist nutze ich nur die Kalender-Funktion.
  • Galerie: Ein Schnellzugriff auf Fotos und Videos ist immer gut.
  • Memo: Da ich unterwegs nur selten Zettel und Stift dabei habe, tippe ich hier meist alle Notizen ein oder schreibe ab und zu auch mal eine Einkaufsliste für die Drogerie.
  • Play Store: Immer mal wieder durchstöbere ich den Play Store nach neuen, interessanten Apps, werde aber leider nur selten fündig.
  • Clean Master: Eine super App, um unnötige Dateien zu löschen und Speicherplatz, sowie RAM freizugeben und das Smartphone ein bisschen "sauber" zu halten.
  • 1-Tap-Boost: Eine Zusatzfunktion vom Clean Master. Beim Tippen auf das Symbol, gibt der Clean Master RAM frei.
  • AntiVirus: Eine Anti-Virus App, die neue Anwendungen und Dateien überprüft, sowie Systemscans vornimmt, sollte jeder auf dem Smartphone haben.
  • Öffi Verbindungen: Eine App, die alle Verbindungen öffentlicher Verkehrsmittel in Deutschland kennt. Als Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel ein absolutes Must-Have!
  • Google Maps: Nutze ich meist als Navi und zur Orientierung.
  • Facebook Messenger: Da Facebook ja leider die Nachrichten-Funktion über die App von diesem Messenger abhängig gemacht hat, brauche ich den natürlich. Eigentlich finde ich ihn wegen der Video-Telefonie ganz gut.
  • Seitenmanager: Brauche ich, um die Facebookseite meines Blogs zu "managen", da das über die App nicht wirklich funktioniert.
  • SSWR lite: Die erste von drei Schwangerschafts Apps. Diese App ist von den dreien eigentlich am unspektakulärsten, man kann hier nur sehen, wie weit man ist, was in der jeweiligen Woche mit dem Baby passiert und hat einen Zeitmaschinen-Modus, womit man sehen kann, wie weit man an einem bestimmten Datum ist.
  • Babycenter Schwangerschafts App: Die Schwangerschafts App mag ich am liebsten, weil man hier außer die Wochen und entwicklung des Kindes (die auch mit Videos da gestellt wird), auch noch eine nette Community hat.
  • Schwangerschaft +: Diese App ist die Neuste von meinen Schwangerschaft Apps, deswegen kenne ich mich damit noch nicht so gut aus. Ich habe sie erst seit vorgestern und muss sie noch ein bisschen weiter erkunden.
  • Eigene Dateien: Von hier aus kann ich am besten auf meine Downloads zugreifen.
  • GMail: Brauche ich natürlich, um meine E-Mails zu checken.
  • Mein o2: Da mein Anbieter o2 ist, kann ich über diese App sehen, wie viel ich bereits an Datenvolumen verbraucht habe, oder wie viel SMS ich geschrieben und wie viele Minuten ich telefoniert habe. Außerdem habe ich hier auch Einblick auf meine Rechnungen.
  • Facetune: Die erste App, für die ich tatsächlich was bezahlt habe. Normalerweise kaufe ich wenn dann nur Musik im Store, allerdings war ich von dieser Bildbearbeitungs-App so angetan, dass ich sie mir gekauft habe. Für mich die beste Bildbearbeitung, vor allem für Selfies.
  • Instagram: Nutze ich zur Zeit sehr selten, allerdings werde ich mir für's Filofaxing einen neuen Account anlegen. Natürlich werdet ihr darüber noch informiert :)
  • Bloglovin: Nutze ich, um meine liebsten Blogs zu lesen. Müsste fast jeder Blogger kennen.
  • Codecheck: Eine super App, um die Inhaltsstoffe verschiedener Produkte und Lebensmittel besser zu verstehen. Ich nutze sie ab und zu für Kosmetik, ist aber auch gut geeignet wenn man Lebensmittel-Unverträglichkeiten hat. Man muss einfach nur mit der App den Strichcode einscannen und schon wird einem alles Wissenswerte über dieses Produkt oder Lebensmittel angezeigt.
  • Klack TV-Programm: Ich mag diese App lieber als die TV Spielfilm App, die sicherlich bekannter ist.
  • Pinterest: Nutze ich noch nicht lange und ehrlich gesagt habe ich noch überhaupt keinen Durchblick. Ich habe mir aber fest vorgenommen, mich damit bald mal ein bisschen zu befassen, weil's ja momentan auch irgendwie jeder nutzt.
  • eBay: Müsste jeder kennen. Auktionen mache ich dort nicht, wenn dann nur Sofort-Kauf.
  • Amazon: Also wem das kein Begriff ist, der lebt hinter'm Mond ;)
  • Lidl: Wie ich schon mal erwähnte, gibt es bei Lidl manchmal echt schöne Klamotten zu sehr günstigen Preisen und auch andere schöne Dinge. Deswegen stöbere ich gerne mal in dieser App.
  • Rechner: Ich, als super intelligentes Mathe-Genie, brauche diese Anwendung eigentlich nicht. Das Logo sieht nur so schön aus. *Ironie off*

Welche Apps sind für euch denn absolute Must-Haves und welche App sollte ich mir mal unbedingt anschauen?

Sonntag, 8. November 2015

*Buch-Sonntag* 6. Kapitel: Das Foto

    6. Kapitel: Das Foto

Während des Frühstücks hören wir natürlich wieder Musik. Die Klänge von „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen schmeicheln meine Ohren, was die Vorfreude auf später, der Start des Festivals, ins Unermessliche steigen lässt. Ohne Scheiß, ich kann‘s nicht mehr abwarten, ich bin so aufgeregt! Ich bin zwar auch gerne auf dem Campingplatz, jedoch ist das nochmal was ganz anderes, als auf dem Gelände selbst.
„Also, die erste Band, die wir uns anschauen wollen, spielt um 15 Uhr auf der Alternastage.“, teilt Nici den Zwillingen mit, während sie den Spielplan, welcher vor ihr auf dem Tisch liegt, durchgeht. Wir müssen ja jetzt irgendwie neu planen wenn wir zu viert gehen, schließlich konnte man sich vorher schlecht absprechen.
„Shinedown?“, fragt Ian, welcher ebenfalls mit seinem Zwilling in seinen eigenen Spielplan schaut. „Also die können wir gerne zusammen schauen, das ist ganz praktisch, direkt danach spielen die Guano Apes auf der Alternastage, die wollen wir auch sehen.“
Meine Freundin und ich nicken, nachdem wir geprüft haben, ob eine andere Band die wir sehen wollen, zur gleichen Zeit spielt. Da dies nicht der Fall ist, wird das kein Problem sein. Ich kenne zwar nur zwei oder drei Lieder von den Guano Apes, aber was soll‘s. Ich bin offen für alles, solange es sich dabei um gute Rockmusik handelt.
„Eine Stunde später spielt Sevendust, schauen wir die auch zusammen?“, will ich wissen und schaue erwartungsvoll die Zwillinge an. Mit dem Zeigefinger gleitet Ian über seinen Spielplan, wirft einen kurzen Blick zu seinem Bruder, welcher nickt, und antwortet dann: „Jap, auf jeden Fall.“
Freudig grinse ich den Blonden an. Das ist super, weil Sevendust ist eine der Bands, auf die ich mich sehr freue.
Er grinst zurück, wobei mir wieder auffällt, was für schöne braune Augen er eigentlich hat. Sie passen perfekt zu seinem hübschen, gepiercten Gesicht. Außerdem weiß er genau, wie er seinen schlanken, trainierten Körper in Szene setzt. Durch sein enges, schwarzes T-Shirt kommen seine muskulösen Arme gut zur Geltung. Wenn mich nicht alles täuscht, drückt sich ein Brustwarzenpiercing durch sein Shirt. Gott, wie sexy. Ich muss wohl oder übel zugeben, dass er in mein Beuteschema passt, ich steh voll auf „ausgefallene“ Männer, mit Piercings und Tattoos.
Als ich merke, dass ich ihn gerade länger als gewollt anstarre, schaue ich schnell wieder auf den Spielplan und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass ich vor Scham leicht rot anlaufe. Allerdings beobachte ich aus dem Augenwinkel heraus, dass der Blonde sein Blick noch einen Moment auf mir ruhen lässt, bevor er ebenfalls wieder im Spielplan versinkt.

Nach dem Frühstück haben wir schließlich für heute alles soweit besprochen. Glücklicherweise spielen alle Bands die wir anschauen wollen in einer optimalen Reihenfolge, so dass wir uns nicht trennen müssen. Morgen sieht’s jedoch ein bisschen anders aus, aber wie wir das genau machen werden besprechen wir, wenn es soweit ist. Jetzt ist erst mal freuen auf heute angesagt.
Um die Zeit ein wenig zu überbrücken, schnappen wir uns jeder einen Stuhl und ein Bier, und setzen uns zu viert an den Wegrand, um die vorbeiziehenden Menschen zu beobachten. Mittlerweile scheint der ganze Campingplatz wach zu sein, zumindest ist es jetzt um einiges lebhafter als vorhin. Eine kleine Gruppe Jungs mit Bierhelmen (das sind so komische Helme, an denen links und rechts jeweils eine Bierdose befestigt ist, aus welchen jeweils ein Schlauch zum Mund führt) zieht gut gelaunt an uns vorbei und grölen uns irgendwelche unverständlichen Sachen zu, woraufhin wir einfach ein „Öööööh!“ zurück grölen. Wahrscheinlich sind die schon jetzt zu blau, um sinnvolle Sätze von sich zu geben.
„Ich versteh nicht, wie man sich so früh schon so volllaufen lassen kann.“
Nici schüttelt mit dem Kopf, ehe sie zu mir rüber sieht und auf meine Meinung wartet.
Naja, was soll ich dazu sagen? Im Großen und Ganzen ist es ja deren Sache, solange sie keine fremden Leute belästigen. Also zucke ich nur mit den Schultern.
„Was zum… Schleppen die da hinten einen Tannenbaum durch die Gegend?!“, kommt es plötzlich völlig verdutzt von Jack, dessen Blick nach links in die Ferne gerichtet ist. Sofort lehnen wir uns alle ein Stück nach vorn, um seinen Blick zu folgen, und tatsächlich… Da kommen wirklich zwei Typen mit einem Tannenbaum auf uns zu! Je näher sie kommen, umso deutlicher wird, dass der Tannenbaum voll mit Bierdosen besteckt ist, was uns vier zum Lachen bringt.
„Wie geil ist das denn?!“, lacht Ian laut, als die Typen an uns vorbei laufen und nach Bierdosenspenden bitten. So eine Bitte kann ich nicht abschlagen, also trinke ich schnell den letzten Rest meines Bieres und stürme zu den Jungs rüber, um meine leere Dose an den Bierbaum zu stecken. Auch zwei andere Mädels stecken Zeitgleich mit mir ihre Dosen an den Baum, woraufhin die zwei Typen sich herzlichst bei uns bedanken.
„Gepriesen seist du, oh heiliger Bierbaum, und die Früchte, die du trägst!“, bete ich lachend den Tannenbaum an und verbeuge mich spaßeshalber.
Hastig winke ich meinem Anhang zu, diese sollen gefälligst auch eine Bierdosen-Spende geben, so eine geniale Idee muss man schließlich unterstützen!
„Kommt schon, der Baum braucht noch ein paar Dosen!“, rufe ich, allerdings erhebt sich nur Ian, der anscheinend als einziger sein Bier leer getrunken hat.
Als er vor mir steht, drückt er mir seine Dose in die Hand, welche ich dankend annehme. Kurz bemustere ich den Baum und suche nach einer freien Stelle, wobei mir auffällt, dass die Spitze noch ungeschmückt ist.
„Darf ich die Spitze setzen?“, frage ich die zwei Typen, schließlich weiß ich ja nicht, ob die Spitze noch absichtlich frei ist.
„Klar!“, gibt mir der Baumträger sein Einverständnis und stellt den Baum auf den Boden, damit ich besser an die Spitze komme. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und strecke meinen Arm so weit wie möglich nach oben, aber Pustekuchen, ich bin zu klein, oder dieser blöde Baum einfach zu groß.
Als Ian meinen verzweifelten an-die-Spitze-komm-Versuch beobachtet, tippt er mir auf die Schulter, woraufhin ich mich umdrehe.
„Soll ich dir helfen?“, fragt er mich grinsend, anscheinend findet er das belustigend, wie ich mich krampfhaft zur Spitze recke. Trotzdem kann ich seine Hilfe gut gebrauchen. Da er im Gegensatz zu mir ein Riese ist, kann er mich gut hochheben, damit wäre mein Problem gelöst.
„Ja, heb' mich hoch!“
Und schon habe ich meine Arme um seinen Hals geschlungen, hüpfe hoch, und schlinge meine Beine um seine schmalen Hüften, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob er mich überhaupt tragen kann. Aber ich meine, bei solchen Armen sollte das kein Problem sein.
Schnell stellt sich heraus, dass mein Fliegengewicht kein Problem darstellt. Mit beiden Händen hält er mich am Allerwertesten fest und schiebt mich mit einem Ruck noch ein Stück höher, so, dass ich meine Beine perfekt auf sein Becken stützen kann. Mit dem Oberkörper drehe ich mich ein Stück zu Seite, halte mich dabei mit einer Hand an seinem Hals fest und stecke mit der anderen Hand die Dose auf die Spitze. Stolz wie Oscar und freudig quietschend wie ein kleines Kind, grinse ich die zwei Typen an, die mir beide einen Daumen zeigen.
Als ich mich wieder zu meinem Träger drehe und meine Arme locker auf seine Schultern lege, erwidert dieser mein Grinsen so verdammt süß, dass ich ihn einfach einmal fest an mich drücken muss, bevor er mich schließlich wieder runter lässt. Er riecht gut, musste ich gerade mal so nebenbei feststellen.

Die Jungs bedanken sich nochmal bei uns, dann machen wir wieder kehrt zu Jack und Nici. Kichernd beugen sich beide über das Handy meiner Freundin, natürlich bin ich neugierig und möchte wissen, was denn so witzig zu sein scheint, beuge mich also ebenfalls zum Handy rüber, doch Nici zieht mir dieses vor der Nase weg.
„Oh Gott, das ist so süß!“, quiekt sie und presst sich das Handy geheimnistuerisch an die Brust. Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue nach oben. Wenn das, was sie sich da angeschaut haben so süß ist, wieso darf ich es dann nicht sehen?
„Ja, dann zeig doch mal her!“, fordere ich sie auf, doch sie schüttelt mit dem Kopf.
„Nöö, jetzt nicht.“
Grinsend sieht sie zu Jack rüber, welcher seinen Blick jetzt zwischen mir und seinem Bruder wechselt. Langsam hab ich das Gefühl, dass das, was sie sich da angesehen haben, irgendwas mit Ian und mir zu tun hat, was mich umso neugieriger macht.
„Ihr zwei würdet optisch voll gut zusammen passen.“, grinst der Hopper schelmisch, woraufhin ein verdutztes „Was??“ von dem Blonden und mir gleichzeitig kommt, welches Nici und Jack in schallendes Gelächter ausbrechen lässt. Unfassbar die zwei, ehrlich!
„Aber wir kennen uns doch noch gar nicht richtig!“, versuche ich uns zu verteidigen, was ja auch stimmt. Jack beugt sich, immer noch lachend, zu mir rüber.
„Deswegen sagte ich ja optisch, außerdem kann man das ja auch ändern.“
Hilfesuchend schaue ich zu Ian rüber, welcher belächelnd die Augen verdreht. Komm schon, sag was dazu!
„Jack, ganz ehrlich, ich brauche niemanden der mich verkuppelt, das schaffe ich auch noch allein.“
„Ja, dann schmeiß dich doch mal ran da!“
Mit dem Kopf deutet der Hopper in meine Richtung, was mir ungewollt die Schamröte ins Gesicht treibt. Ich meine, ja, Ian ist verdammt hübsch, aber wie ich bereits sagte, wir kennen uns doch noch gar nicht wirklich.
„Hier, guck.“, kommt es jetzt von Nici, welche mir plötzlich doch ihr Handy unter die Nase hält. „Ihr zwei würdet wirklich gut zusammen passen.“
Sofort nehme ich ihr das Handy aus der Hand und begutachte das Bild, welches auf dem Display angezeigt wird. Auch der Blonde beugt sich jetzt neugierig zu mir rüber. Ich halte das Handy so, dass er auch was sehen kann und erst als ich realisiere, was genau das auf dem Foto ist, laufe ich endgültig rot wie eine überreife Tomate an. Die blöde Kuh hat tatsächlich ein Foto davon gemacht, wie ich auf Ians Armen hänge und wir uns wie die bekloppten angrinsen. Das gibt’s doch nicht!
Reflexartig ziehe ich das Handy aus dem Blickfeld des Blonden, in der Hoffnung, er hat nicht so schnell wie ich gecheckt, was das für ein Foto ist, und starre fassungslos zu meiner Freundin.
„Gott, wie peinlich, lösch das!“, fordere ich sie auf, doch sie nimmt mir nur das Handy aus der Hand und schüttelt mit dem Kopf.
„Nein, vergiss es, das ist voll süß!“
Nein, ist es nicht, das ist PEINLICH! Da ich aber genau weiß, dass sie das Foto nicht löschen wird, egal wie sehr ich sie darum bitte, belasse ich es einfach dabei und versuche so zu tun, als wären die Blödmänner mit dem Tannenbaum niemals vorbei gekommen.

Ich will nicht so perfekt sein
Das passt gut in mein Konzept rein
Ist mir egal,
dass ich nur halbromantisch bin
Killerpilze - Halbromantisch

So, gleich ist es endlich soweit, gleich geht’s los zum Gelände. Mein Herz rast vor Aufregung wie verrückt, mein Bauch kribbelt, meine Hände schwitzen. Am liebsten würde ich jetzt einfach nur einmal laut schreien, das Dauergrinsen bekomme ich schon gar nicht mehr aus dem Gesicht. Schnell kontrolliere ich noch einmal meine Tasche, wenn ich etwas vergessen würde, wäre das eine mittelschwere Katastrophe. Aber soweit hab ich alles:
Einen Liter Eistee im Tetrapack, mehr ist nämlich nicht erlaubt, genau so wenig wie ein anderes Behältnis oder Alkohol.
Ein Handtuch um sich auf den Boden zu setzen, da es dort keine anderen Sitzgelegenheiten gibt.
Desinfektionstücher und Gel, damit die Dixiklos auf dem Gelände erträglich werden. Es gibt zwar auch Sanitäranlagen, aber die sind meist überfüllt.
Taschentücher sind natürlich ganz, ganz wichtig!
Mädchenkram, den muss man immer dabei haben.
Und Wertgegenstände, wie Handy, Portemonnaie etc., die müssen sowieso mit.
Gut, ich hab alles, auch die anderen müssten soweit ihre Taschen gepackt haben. Bevor ich allerdings voreilige Schlüsse ziehe, frage ich nochmal nach.
„Habt ihr alles? Können wir los?“
„Jap, auf geht’s!“, antwortet mir Jack, nachdem jeder noch einmal einen kontrollierenden Blick in seine Tasche geworfen, und sein okay gegeben hat. Endlich! Freudig hüpfe ich voraus, auf geht‘s zu den Shuttlebussen.


Donnerstag, 5. November 2015

Rossmann HAUL ❤

Ein bisschen Abwechslung muss sein, deswegen war ich diesmal bei Rossmann, was ich übrigens die nächste Zeit öfter mal vor habe, um neue Sachen auszuprobieren. Mit vielen Balea Produkten bin ich zur Zeit nicht mehr zufrieden und die Rossmann Eigenmarken kenne ich so gut wie noch gar nicht, auch wenn die Produkte teilweise teurer sind. Aber wer weiß, vielleicht sind sie ja auch teilweise besser, bzw. komme ich besser damit klar.

  • Rival de Loop Mizellen Gesichtswasser 0,79€: Ich muss zugeben, ich habe das Gesichtswasser nur gekauft, weil es hübsch aussah und "Mizellen" drauf stand. Es ist parfümfrei, hat deswegen leider keinen schönen Geruch, aber das stört mich nicht. Ich habe es bis jetzt 2-3 Mal benutzt, kann deswegen noch nicht viel dazu sagen. Jedenfalls fühlt sich die Haut danach sauber an.
  • Rival de Loop Clean & Care Creme Peeling 1,49€: Im Gegensatz zum Gesichtswasser, riecht dieses Peeling sehr schwer und eher süßlich. Es hat große Peelingkörner und eine sehr cremige Konsistenz. Ich weiß noch nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll.
  • Rival de Loop Hydro Tagescreme 2,19€: Bis jetzt mag ich die Creme. Ich habe sie 2-3 Mal benutzt und muss sagen, dass sie wirklich gut Feuchtigkeit spendet. Der Geruch ist auch angenehm und man hat den ganzen Tag dieses frisch-eingecremt Gefühl. Ich benutze sie aber nur, wenn ich mich nicht schminke, weil ich ja ansonsten eine BB Cream benutze. Ich weiß auch nicht, ob sie als Make Up Grundlage geeignet wäre, weil sie auf der Haut einen ziemlichen Glow-Effekt hat.
  • Isana Body Oil 4,49€: Habe ich als günstige Alternative zum Bi Oil gekauft. Ich habe es noch nicht benutzt, weil mein Bi Oil noch nicht ganz leer ist und bin gespannt, ob es die Haut geschmeidiger macht.

  • Perlodent med Mundspülung extra frisch 0,99€: Ich habe es noch nicht benutzt, kann deswegen leider nocht nichts dazu sagen. Ich hatte noch kein Mundwasser von Perlodent, hoffe aber, dass es mit meiner lieblings Mundspülung von Dontodent mithalten kann.
  • Blend-a-med complete weiss Zahnpasta 0,85€: Benutze ich schon jahrelang und greife immer wieder darauf zurück.
  • Isana Professional Effektiv-Kur Oil Care 1,49€: Habe ich bis jetzt einmal benutzt und bin ganz zufrieden damit. Sie macht die Haare schön weich und geschmeidig. Und sie ist ohne Silikone! Das einzige Manko ist der Geruch, der mir nicht so ganz zusagt, weil es ziemlich schwer riecht, aber es ist erträglich.
  • Isana After Shave Balsam Sensitiv 2,49€: Bis jetzt einmal benutzt und für gut befunden für Intimbereich und Beine. Lindert Rasurbrand durch stumpfe Klingen (ich HASSE meinen Rasierer und vergesse jedes Mal einen neuen zu kaufen! Aber beim nächsten mal nehme ich einen mit... hoffe ich.) und hinterlässt ein gepflegtes Gefühl auf der Haut. Das war zumindest der erste Eindruck.

  • Rubin Licht Duftglas Sandelholz 1,99€: Ich erwarte von einer Duftkerze, dass wenn sie brennt, den Raum in sanften Duft hüllt. Leider rieche ich diese Duftkerze gar nicht, wenn sie brennt. Sie sieht hübsch aus und riecht auch gut, wenn man so daran riecht, aber mehr auch nicht. Schade.
  • Ideen Welt Einkaufstasche 1,79€: Ist das nicht süß? Eine total niedliche, gepunktete Einkaufstasche, die man in ein kleines Beutelchen stopfen kann und in jede Hand- oder Jackentasche passt. Ich finde das Ding total toll, es ist praktisch, geldsparend, umweltschonend und sieht auch noch total hübsch aus. Ich freue mich total darüber, dass ich das Ding gekauft habe!
  • Isana Winterseife Vanille- & Karamell-Duft LE 0,79€: Im Gegensatz zu den Balea Handseifen, trocknet diese Handseife meine Hände nicht so schnell aus, was schon mal ein großer Pluspunkt ist. Der Geruch ist eher sehr künstlich und riecht nach billigen Vanille-Produkten. Es ist ok, aber nicht unbedingt der Brüller. Eigentlich wollte ich mir das passende Duschgel dazu kaufen, was aber leider ausverkauft war. Ich werde mal daran schnuppern, wenn es wieder verfügbar ist. Wenn es jedoch genauso riecht wie die Seife, werde ich es nicht kaufen.

  • Schaebens Nachtkerze Maske LE 0,55€: Ich habe die Maske noch nicht benutzt, bin aber besonders gespannt darauf.
  • Schaebens Reinigende Maske 0,55€: Nach Benutzung fühlt sich die Haut sehr weich und gepflegt an. Ob sie die Haut aber wirklich reinigt, kann ich nicht sagen. Ich werde sie weiterhin ausprobieren.
  • Essence I love Extreme Volume Mascara 2,75€: Irgendwie hatte ich diese Mascara besser in Erinnerung. Ich weiß, viele lieben diese Mascara und früher fand ich die auch total gut, aber mittlerweile habe ich bessere Mascaras gefunden. Zumindest welche, die besser zu mir passen. Ich werde sie jetzt noch ein paar mal benutzen, werde mir aber wohl bald eine andere kaufen, wenn sie mich weiterhin so enttäuscht.
  • Essence nail art express dry drops 1,95€: Ich liebe diese dry drops und benutze sie jedes Mal, wenn ich mir die Nägel lackiere. Die Trocknungszeit der Nägel verkürzt sich damit wirklich, das habe ich erst letzte Woche wieder gemerkt, als ich meine Nägel ohne die dry drops lackieren musste, weil sie leer waren und fast die Krise bekommen hätte, weil meine Nägel so lange zum trocknen gebraucht haben. Mein absolutes Nail-Must-Have.

Das war's dann auch schon, hätte ich mehr Zeit und mehr Geld gehabt, hätte ich glaube ich noch viel mehr gekauft. Aber ich bin mit meiner Ausbeute ganz zufrieden. Was mögt ihr denn lieber? Die dm oder die Rossmann Eigenmarken? 
Ach ja, bevor ich es vergesse: Ich bekomme von meinem Freund einen Filofax zum Geburtstag! Ich bin so aufgeregt und glücklich zugleich, mich hat das Filofaxing-Fieber nun endgültig erwischt! Ein paar Sachen wie Sticker, Papier, Sticky Notes, Washi Tapes uws. habe ich mir schon gekauft und bestellt, ich werde euch natürlich alles nach meinem Geburtstag zeigen. Ich kann's gar nicht mehr abwarten!


Dienstag, 3. November 2015

Baby Update!

 
Oh mein Gott... Schon der 7. Monat, wie schnell die Zeit vergeht! Es kommt mir vor wie gestern, als ich den positiven Test in den Händen hielt. Aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Schwangerschaft so schnell umgeht. In meinem letzten Schwangerschaftsbericht könnt ihr lesen, wieso ich die Kugelzeit als so schwer empfinde.
Aber nun zu den Neuigkeiten. Ich habe schon wieder zugenommen, mittlerweile bin ich schon bei +15 kg. Aber, wo sind die ganzen Kilos?! Klar sieht man, dass ich nicht nur am Bauch zugenommen habe, meine Arme und Beine sind auch dicker geworden, aber 15 kg? Das ist ganz schön heftig... Meine Ärztin sagte, ich hätte viel Fruchtwasser, das Baby selbst müsste jetzt ca. 600g wiegen und ca. 30 cm groß sein. Meine Brüste wiegen auch eine gefühlte Tonne, aber trotzdem bin ich über die 15 kg ganz schön erschrocken. Die ersten Dehnungsstreifen sind auch schon zu sehen und meine Gelenke lassen mich merken, dass ich mehr Gewicht mit mir herumschleppe...


(Jaja, ich müsste mal meinen Spiegel putzen.) Nachts habe ich bereits jetzt schon das Problem, dass meine Brüste Milch absondern. Rechts mehr als links. Normalerweise wechsele ich nicht jeden Tag mein Schlafshirt, aber momentan bleibt mir gar nichts anderes übrig, weil ich immer riesige Milchflecken auf dem Shirt habe. Ich sollte mir unbedingt man bügellose BHs zulegen, damit ich mit Stilleinlagen schlafen kann.
Auf dem CTG (Wehenschreiber) waren übrigens schon leichte Übungswehen zu sehen, nun soll ich mehr Magnesium einnehmen, das doppelte als vorher. An Eisen mangelt es auch, dafür habe ich Bruasetabletten bekommen, die ziemlich ekelig sind. Genauso wie das Zeug gegen Sodbrennen, was die Konsistenz von Zahnpasta hat und auch ziemlich so schmeckt.
Mein Baby ist sehr aktiv, ich spüre es mehrmals täglich und auch recht heftig. Mein Bauch wackelt, wenn mein Baby seine täglichen Turnübungen macht. Manchmal tritt es auch echt unangenehm gegen den Muttermund oder drückt sich gegen die Blase, weswegen es öfter mal passiert, dass ich von jetzt auf gleich tierisch pinkeln muss. Unterwegs ist das besonders angenehm. 

Es gibt auch Neues in Sachen Baby Zimmer. Da wir in einer 3 Zimmer Wohnung leben, wurde das Büro/Gästezimmer nun ausgeräumt und Renoviert. Gäste können nun nur noch auf der Couch übernachten und das Büro wurde teilweise ins Schlafzimmer verlegt. Wir haben Gott sei Dank ein ziemlich großes Schlafzimmer, so dass alles trotzdem noch gut passt.
Wir haben uns im Baby Zimmer für eine typische Mädchentapete entschieden, in rosa mit Herzen. Dazu dann noch eine süße Eulen-Borte, die farblich auf die Tapete abgestimmt ist. Alles von Poco Domäne.



Die Herzchentapete haben wir an den gegenüberliegenden Wänden gemacht, die Borte an Fenster- und Türseite. Mein Schatz hat alles renoviert, ich bin richtig stolz auf ihn, weil er zum ersten Mal alleine Tapeziert hat und es gleich so schön geworden ist. Nicht 100% perfekt, aber dafür mit ganz viel Liebe zu seiner Tochter :)
Bei Ikea haben wir uns übrigens schon Möbel ausgesucht, die bald von uns bestellt werden. Sobald die Möbel angekommen und aufgebaut sind, gibt es natürlich nochmal ein Baby Zimmer Update.

Sonntag, 1. November 2015

*Buch-Sonntag* 5. Kapitel: Der frühe Vogel fängt den Wurm

    5. Kapitel: Der frühe Vogel fängt den Wurm

Nach dem Rundgang über den Campingplatz, kommen wir schließlich wieder bei unseren Zelten an. Geschafft lasse ich mich auf einen Stuhl in unserem PPP sinken und werfe den Kopf zurück. Mit den Füßen streife ich mir die Schuhe aus und stütze meine Beine dann überkreuzt auf den Tisch. Freiheit für meine Füße!
Erleichtert wackele ich mit meinen Zehen, durch die ganze Latscherei fühlen sie sich total gequetscht an.
„Du trägst komplett schwarz, hast Totenköpfe an den Ohren, aber Hello Kitty an den Füßen?!“, stellt Ian entsetzt fest, welcher sich mir gegenüber gesetzt hat und verwundert meine Füße anstarrt.
Erst rolle ich mit den Augen, dann erhebe ich meinen gefühlt Tonnenschweren Kopf und blinzele ihn an.
„Also ich finde die Socken sehr erotisch.“, grinse ich ironisch, während ich erneut mit den Zehen wackele. Die Dinger waren mal irgendwann im Angebot, übrigens das einzige pinke Kleidungsstück in meinem Kleiderschrank.
„Ich finde, die verleihen dir was Mädchenhaftes.“, lächelt Ian mir zu. Fragend runzele ich die Stirn. Seine Augen faszinieren mich irgendwie, das Braun strahlt eine gewisse Wärme aus.
„Soll das heißen, ich sehe eigentlich aus wie ein Kerl?“, will ich entsetzt wissen, was soll denn bitte „Mädchenhaft“ heißen? Doch er lacht nur und lehnt sich dann mit den Armen auf den Tisch, um mich besser anschauen zu können.
„Nein, so meinte ich das nicht, du siehst gut aus, ehrlich!“
Verlegen nehme ich die Füße vom Tisch, mehr als ein leises „Danke.“ bekomme ich nicht raus. Was soll ich denn auch darauf sagen? Du auch?
Jack, der sich gerade ein Bier geholt hat, lässt sich neben seinem Bruder auf den Stuhl plumpsen und haut diesem unsanft auf die Schulter.
„Alter, du flirtest? Was ist denn mit dir los, hast du Fieber?“, fragt er, woraufhin der Blonde peinlich berührt seinen Blick von mir abwendet und imaginäre Funken an seinen älteren Zwilling blitzen lässt. Innerlich muss ich grinsen, war das jetzt so was wie ein „erwischt“?
„Laber nicht so einen Scheiß!“, zischt der Jüngere verärgert. „Man darf doch wohl noch ehrlich sein.“
Gespannt schaue ich den beiden zu, Ians Aussage nehme ich jetzt einfach mal als Kompliment, anstatt als Flirt auf.
Auch Nici setzt sich nun mit zwei Bieren zu uns, eins davon überreicht sie mir.
„Ach weißt du Lin…“ Der Hopper wendet seinen Blick zu mir rüber, ehe er weiter spricht. „Mein Bruder hat es nicht so mit Frauen, deswegen wunderte mich das gerade.“
Aha, sehr interessant. Und was hab ich jetzt damit zu tun? Ist das jetzt schlimm, dass er mir ein Kompliment gemacht hat?
„Ich hab Momentan auch viel mit meinem Studium zu tun, falls es dir nicht aufgefallen ist.“, verteidigt sich der Jüngere, was den Älteren jedoch unbeeindruckt lässt.
„Ja und? Ich studiere auch auch, trotzdem hab ich ab und zu ein Mädchen am Start, im Gegensatz zu dir, mein Lieber.“
„Boah ja, wie oft willst du mir denn noch vorhalten, dass du mehr Mädchen hast als ich?“ Genervt verdreht Ian die Augen und wendet sich von seinem Bruder ab. Gut so, gib nach, sei klug!
„Was ist los?“, mischt sich jetzt auch Nici ein, die, genauso gespannt wie ich, die Zwillinge beobachtet.
Joah, was ist hier los? Eigentlich diskutieren die Zwei jetzt nur wegen mir, irgendwie ist das schon… unangenehm. Vielleicht sollte ich vom Thema ablenken, das bin ich Ian schuldig. Mir kommt auch schon eine Idee, welche ich eigentlich vorhin schon umsetzen wollte.
Gerade als der Hopper seinen Mund öffnet um was zu sagen, unterbreche ich ihn.
„Jack? Würdest du bitte einmal kurz deine Sonnenbrille abnehmen?“
Wunderlicher Weise tut er das auch sofort und im nächsten Moment fällt mir auf, dass definitiv der Blonde die schöneren Augen hat. Jacks Augen sind zwar nett, aber kalt, kälter als die seines Bruders.
„Und jetzt?“, fragt er, woraufhin ich ehrlich zugebe: „Danke, ich wollte nur mal deine Augen sehen.“

Inzwischen ist es schon dunkel, was uns dazu veranlasst, nach einer kalten Dose Ravioli zum Abendessen schlafen zu gehen, um für morgen fit zu sein. Zwar ist es auf dem Campingplatz noch immer sehr laut, aber das ist unvermeidbar. Zum Glück hab ich an meine Ohropax gedacht, die sind für einen ruhigen Schlaf bei dieser Lautstärke sehr wichtig.
Wir wünschen den Zwillingen eine gute Nacht, die ebenfalls in ihre Zelte verschwinden und ziehen den Reißverschluss unseres Zeltes zu. Schnell einen warmen Pyjama angezogen (die Nächte hier sind verdammt kalt!), die Isomatten ausgebreitet und die Schlafsäcke ausgepackt, die Handywecker gestellt, um morgen früh warm duschen zu können, in die Schlafsäcke gekuschelt, fertig. Draußen herrscht immer noch Party pur, laute Musik, lachende und grölende Menschen und noch so manch andere Geräusche, die ich gar nicht definieren kann.
„Ich freu mich auf mo-hooorgen.“, gähnt meine Freundin, welche sich in meine Richtung gedreht hat und mich mit müden Augen anschaut. Da ist sie nicht die Einzige.
„Und ich erst, vor allem auf Green Day.“
Aber noch lange nicht so sehr wie Samstag auf Linkin Park! Allein der Gedanke daran lässt mein Bauch vor Aufregung kribbeln.
„Ja, auf jeden Fall.“, grinst sie. „Und ich bin froh, dass wir zwei so nette Jungs kennengelernt haben.“
„Ich auch, das war echt ein Glückstreffer.“
Meine Freundin nickt zustimmend, ehe sie mir eine gute Nacht wünscht, ihre Ohropax in die Ohren steckt und sich umdreht. Ich tue es ihr gleich, hoffentlich überhöre ich deswegen morgen früh nicht meinen Wecker, sonst kann ich kalt duschen und da habe ich absolut keine Lust drauf.
Gemütlich kuschele ich mich in meinen Schlafsack ein und lasse den heutigen Tag Revue passieren. Mein Fazit ist auf jeden Fall: Alles super, super Leute, super Stimmung, wie auch nicht anders erwartet, abgesehen weniger Ausnahmen. Vielleicht hätte ich ein Vorhängeschloss an den Reißverschluss hängen sollen, damit mein Stalker nicht unerwartet heute Nacht im Zelt steht. Ich hoffe und glaube, dass wenn es tatsächlich drauf ankommen würde, die Zwillinge sofort zur Stelle sind, genau wie Ian heute Mittag. Diese Tatsache lässt mich jedenfalls ein bisschen beruhigter schlafen. Zwar nehme ich trotz Ohropax noch immer Lärm von draußen wahr, aber es ist auszuhalten, ich bin schon in der Diskothek neben der Bassbox eingepennt, also wird das Einschlafen schon irgendwie klappen.
Überzeugt davon schließe ich die Augen und bin auch schneller als erwartet im Land der Träume verschwunden.

Schlaf, mein Kindchen, schlafe ein
die Nacht, sie schaut zum Fenster rein
Der runde Mond er hat dich gerne
und es leuchten dir die Sterne
Die Ärzte - Schlaflied

Vom Klingeln meines Handyweckers werde ich schließlich wieder wach. Sofort fällt mir auf, dass es stiller ist, als gestern Nacht. Naja gut, eigentlich ist das nicht sehr verwunderlich, schließlich ist es 6:30 Uhr, die meisten schlafen jetzt noch ihren Rausch von gestern aus. Ich dagegen merke überhaupt gar nicht, dass ich gestern ein paar Bierchen getrunken habe, befreie mich aus meinem Schlafsack und wecke dann Nici, die noch im Tiefschlaf zu sein scheint. Sie schnarcht ganz leise, ein ganz niedliches Schnarchen.
„Nici, aufstehen, wollen wir duschen gehen?“, frage ich sie, während ich sie leicht anstupse. Zur Antwort bekomme ich allerdings nur ein unverständliches Grummeln.
Gut, dann lasse ich sie noch 5 Minuten schlafen, in der Zeit kann ich mir schon mal die Zähne putzen. Also wühle ich aus meiner Tasche meine Zahnbürste und die Zahnpasta, verlasse im Pyjama das Zelt, schlüpfe in meine Schuhe und flitze rüber in den PPP, um mir einen Becher Wasser zu holen. Mit einem Stuhl setze ich mich nach draußen und beobachte während des Zähneputzens, wie verpennt die ganzen anderen Camper aussehen, die denn jetzt schon wach sind. Einige machen sich mit Handtüchern und frischen Klamotten auf den Weg zu den Sanitäranlagen, andere schmeißen jetzt schon den Grill an, für das Frühstück.
Ein Stück weiter, gegenüber von mir, sitzt ein Typ in seinem Campingstuhl und scheint auf diesem wieder eingepennt zu sein. Mit dem Kopf zurück gelehnt und mit offenem Mund sitzt er da, während seine Kollegen ihm Papierkügelchen in den Mund werfen. Das gibt sicher ärger, wenn er wieder aufwacht.

Nach meiner gründlichen Zahnreinigung, spüle ich mir den Mund aus, wasche meine Zahnbürste ab und gehe wieder ins Zelt, um einen neuen Versuch zu starten, meine beste Freundin zu wecken. Allerdings grinst sie mich schon an, als ich das Zelt betrete und bemüht sich gequält aus ihrem Schlafsack.
„Guten Morgen, Schlafmütze.“, begrüße ich sie und packe meine Zahnbürste und Zahnpasta zurück in meine Tasche.
„Morgen.“, brummt sie verschlafen, setzt sich dabei im Schneidersitz auf ihren Schlafsack. „Wie spät ist es?“
„Zeit, um sich ne Uhr zu kaufen.“
Gut gelaunt pflanze ich mich zu ihr und schaue in ihr vom schlafen zerknautschtes Gesicht. Ihre langen blonden Haare fallen zerzaust über ihre schmalen Schultern.
„Aha.“, antwortet sie mir ganz unbeeindruckt und schnappt sich ihr Handy, um die Uhrzeit selbst herauszufinden und reißt die Augen fassungslos auf.
„Zwanzig vor sieben?!“
Ihr Blick ist so entsetzt, dass ich mich für einen kurzen Moment frage, ob sie schon vergessen hat, was ich ihr über die Duschen erzählt habe.
„Jaha meine Liebe, willst du warm oder kalt duschen?“, lache ich, denn ich habe absolut keine Lust auf eine kalte Dusche, da verzichte ich auch freiwillig auf ein paar Stunden Schlaf. Außerdem, wenn man’s gar nicht aushält, kann man später immer noch ein bisschen Schlaf nachholen, vor zwei Jahren hab ich’s nicht anders gemacht.
Ich kann förmlich sehen, wie ihr ein Licht aufgeht, als ich ihr meine Frage stelle. Anscheinend hat sie wirklich nicht mehr an die Duschverhältnisse gedacht.
„Ach so, ja, natürlich warm.“, grinst sie verlegen. „Dann lass mich eben meine Zähne putzen, dann können wir los.“

„Guten Morgen Lindsay.“, ertönt plötzlich eine Stimme hinter uns, als wir an der Schlange vor den Duschen anstehen. Als ich mich umdrehe, und meinen Ex erblicke, wird mir von jetzt auf gleich ganz anders.
Das kann doch nicht wahr sein, bleibe ich denn nie verschont? Von seinem dämlichen Grinsen wird mir übel.
Auch Nici hat sich umgedreht, als sie hört, wie jemand meinen Namen sagt. Ihr Gesichtsausdruck ändert sich von jetzt auf gleich.
„Wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe?“, frage ich genervt und habe irgendwie das Gefühl, dass er nicht zufällig hier steht. Dass er sich überhaupt traut, mich nochmal anzusprechen, grenzt an ein Wunder. Aber so war das schon immer, keine Drohung zieht bei dem Spinner.
„Darf ich dir keinen gute Morgen wünschen?“, fragt er ganz scheinheilig, was mich sofort auf hundertachtzig bringt.
„Freundchen, wenn du dich nicht ganz schnell vom Acker machst, dann passiert ein Unglück, das schwöre ich dir!“, mischt sich jetzt auch meine Freundin ein, welche mindestens genauso gut auf meinen Stalker zu sprechen ist, wie ich. Böse funkelt sie ihn an, wovon er allerdings unbeeindruckt bleibt. Nein, er beachtet sie gar nicht.
„Welche Bands schaust du dir denn heute an?“, will er wissen, woraufhin mir fassungslos die Kinnladung runter fällt. Ist das jetzt sein voller Ernst? Denkt er wirklich, ich würde mit ihm Smalltalk führen, geschweige denn ihm sagen, welche Bands ich mir anschaue, damit er mir auch da auflauern kann? Für wie bekloppt hält der mich eigentlich?!
„Hörst du schlecht, oder so? Verpiss dich, sofort!“, zischt Nici, doch auch das bleibt ignoriert. Er würdigt ihr nicht einen einzigen Blick. Dabei kommt mir eine Idee! Wieso schlage ich ihn nicht einfach mit seinen eigenen Waffen?
Kurzerhand drehe ich mich um, ziehe auch Nici an der Schulter zurück, welche mich jetzt verwundert anschaut. Zur Aufklärung beuge ich mich an ihr Ohr und flüstere ihr „Ignorier ihn einfach.“ zu. Schließlich wird es nicht mehr lange dauern, bis wir in die Duschen können, dann wären wir ihn gleich schnell los, ohne uns weiter mit ihm abzugeben. Meine Freundin nickt, wirft kurz nochmal einen Blick zurück und tut es mir dann gleich. Einfach geradeaus schauen, er ist gar nicht da.
„Ähm, hallo? Lin?“
Ganz locker schaue ich durch die Gegend, auch wenn seine Stimme mir einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Einfach nichts anmerken lassen. Noch ein Mädchen ist vor uns, gleich sind wir an der Reihe.
„Ignorierst du mich jetzt? Ich finde das nicht gut!“
Hmm, was esse ich denn gleich zum Frühstück? Ich glaube, ein Baguette und Gemüse, für Fleisch ist es noch zu früh. Oder ich kaufe mir Rührei auf Toast, wir sind gestern noch an einem Wagen vorbeigekommen, der morgens Frühstück verkauft und den restlichen Tag Pommes.
„Lindsay?!“
Hach ja, das Wetter heute scheint auch gut zu sein, zwar ist es ein bisschen bewölkt, aber laut Wettervorhersage soll heute wieder die Sonne scheinen. Ich schaue rüber zu Nici, welche mich kurz anlächelt, dann können wir auch schon in das Duschzelt eintreten, eeendlich. Ich drücke dem Typen, welcher den Einlass regelt, meine Duschkarte in die Hand, welche er entwertet, und laufe dann ins Duschzelt. Manuel lassen wir einfach blöd hinter uns stehen, ich hoffe inständig, dass er gleich weg ist, und mir das gesamte Festival über nicht mehr über den Weg läuft. Nur leider glaube ich nicht an Wunder.

Die Duschen sind komplett aus Metall und so aneinander gereiht, wie in einem Schwimmbad. Privatsphäre hat man hier jedenfalls keine, was mich persönlich jedoch nicht stört. Manche Mädels duschen im Bikini, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Ich meine, wir haben doch alle das Gleiche, wieso sollten wir uns dafür schämen? Ich glaube nicht, dass hier Mädels hinkommen, nur um abzulästern. Iiih guck mal die, und baah die hat ja voll die Orangenhaut! Das Einzige, was ich hier beim Duschen trage, sind Flip Flops, weil ich keine Lust auf Fußpilz habe, man weiß ja nie.
Nici und ich legen unsere Klamotten auf die dafür vorgesehenen Tische am Rand, ziehen uns aus, binden uns die Haare hoch (die müssen nicht jeden Tag gewaschen werden, solange sie nicht fettig sind), schnappen uns unsere Duschgele, und stellen uns dann nebeneinander unter zwei Duschen. Um Wasser zu bekommen, muss man gegen so einen komischen Nippel drücken, welcher direkt am Duschkopf hinaus lugt. Wenn hier jemand unter 1,50 m ist, könnte es schwierig werden, dranzukommen. Ohne Witz jetzt, wie sollen kleine Menschen hier Duschen?! Diese Frage beschäftigt mich jetzt ungewollt.
„Und wie funktioniert das jetzt hier??“
Planlos bemustert meine Freundin die metallene Dusche, lässt ihren Blick dabei suchend über das Gestell wandern. Ich muss grinsen, als ich mich daran erinnere, dass ich vor zwei Jahren genauso hier stand und verzweifelt diesen Nippel gesucht habe. Letztendlich habe ich erst den Sinn hinter dieser Konstruktion verstanden, als ich andere Mädels unauffällig dabei beobachtet habe, wie diese die Dusche zum Laufen brachten.
„Du musst hier oben gegen drücken.“, erkläre ich ihr, während ich ihr genau das an meiner Dusche demonstriere. Sofort kommt mir warmes Wasser entgegen, welches sanft meine Haut streichelt. Zwar ist das Wasser nicht so heiß, wie ich zuhause duschen würde, aber es ist auszuhalten, oder besser gesagt, gerade noch akzeptabel.
„Aaah, okay.“, nickt sie und tut es mir gleich. „Und wie sollen kleine Menschen hier Duschen?“
„Das habe ich mich auch gefragt!“, lache ich. Zwei Doofe, ein Gedanke.

Als wir das Duschzelt wieder verlassen, halte ich zuallererst Ausschau nach meinem Stalker. Ich atme erleichtert aus, als ich diesen nirgends erblicke, Gott sei Dank hat er sich aus dem Staub gemacht, ich habe nämlich absolut keine Lust, mich wieder mit ihm auseinanderzusetzen. Die Dusche hat auf jeden Fall gut getan, frisch geduscht und mit frischen Klamotten fühlt man sich gleich viel wohler.
Heute trage ich zur Abwechslung mal ein schlichtes, graues Shirt, mit einem Leoschal und schwarzen Shorts. Dazu trage ich denselben Schmuck wie gestern und habe meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Nici hat sich für eine blaue Jeans und eine hübsche rote, kurzärmlige Bluse entschieden, mit einem Schleifchen am Dekolleté, die Haare ebenfalls wieder zum Pferdeschwanz gebunden. Sie sieht super aus, wie immer.
Auf dem Weg zu unserem Zeltplatz, treffen wir die Zwillinge, welche sich anscheinend auch auf den Weg zu den Duschen gemacht haben, zumindest lassen ihren Handtücher und Klamotten, welche sie mit sich tragen, darauf schließen. Schon vom weiten grinsen sie uns an, als sie auf uns zukommen.
„Guten Morgen!“, begrüßen sie uns freundlich, als sie uns schließlich gegenüberstehen und kurz innehalten. Beide sehen noch total verpennt aus, Ians strubbeliges Haar steht in alle Richtungen ab und Jack gähnt laut vor sich hin. Als Friseurin überkommt mich gerade irgendwie das Bedürfnis, Ians Haar zurecht zu zupfen, jedoch bin ich hier bei Rock am Ring und nicht im Salon, behalte deswegen meine Finger bei mir.
„Na ihr zwei, gut geschlafen?“, will ich von den Brüdern wissen, welche mir zur Antwort nicken.
„Ganz okay.“, kommt es von Jack. „Nur hinter mir in dem Zelt hat irgendjemand so laut geschnarcht, dass ab und zu meine Zeltwände vibriert haben.“
„Echt? Ich hab nichts gehört.“, erwidert sein Bruder darauf und zieht fragend die Augenbrauen zusammen. Ich hab allerdings auch nichts gehört, ich meine, ich hab schon sehr viel gehört, aber kein lautes Schnarchen. Der Hopper zuckt mit den Schultern, während er erneut gähnt.
„Ach, ist mir auch egal. Wie sieht‘s denn aus mit Frühstück? Frühstücken wir zusammen?“
„Klar, gerne, wir können ja schon mal den Grill an schmeißen.“, schlägt Nici vor, womit wir alle einverstanden sind.